Umbenennung Hallenbad am Johannisberg heißt offiziell Schwimmoper
Elberfeld. · Am Dienstag wurde der neue Schriftzug angebracht. Unter den Wuppertalern war der Name unter anderem wegen der Form des Gebäudes schon viele Jahre üblich.
Das Stadtbad am Johannisberg trägt jetzt offiziell den Namen „Schwimmoper“. Am Mittwoch wurde der neue Schriftzug über dem Haupteingang angebracht. Initiiert wurde die Namensänderung in privater Initiative von Ralf Geisendörfer, der für die CDU Mitglied im Betriebsausschuss Gebäudemanagement ist. „Seit 20 Jahren kämpfe ich dafür, dass das Bad den Namen ,Schwimmoper’ bekommt“, erzählt er.
Der Name „Stadtbad“ stamme noch aus der Zeit der 50er Jahre, in denen jeder Stadtteil sein eigenes Bad hatte, erklärt Norbert Knutzen, Leiter des Sport- und Bäderamts. Der alte Schriftzug wird nun durch einen neuen ersetzt, der optisch an die Schriftart des Opernhauses angepasst ist. Die Schriftart stammt aus den 50er/60er Jahren. „Die Farbe orientiert sich an den Pfosten der Schwimmoper“, berichtet Susanne Thiel vom Gebäudemanagement. Die einzelnen Buchstaben sind weiß mit einer blauen Umrandung und werden im Dunkeln angestrahlt.
Der Name „Schwimmoper“ ist nicht zufällig entstanden. „Die Oper wurde im Krieg zerstört. Es sollte eine neue Oper in der Nähe der Stadthalle entstehen“, erklärt Pressesprecherin Ulrike Schmidt-Keßler. Letztendlich wurde dann doch der Standort in Barmen gewählt. Auch die ungewöhnliche Architektur spielte in der Namensgebung eine Rolle. „Wir haben hier das schönste Schwimmstadion der Welt“, sagt Ralf Geisendörfer. Bereits vor 30 Jahren habe er sich schon über den Namen Stadtbad gewundert, der erst seit 2014 als Schriftzug den Eingang ziert.
Die Kosten für die Umbenennung liegen bei rund 7000 Euro
„Bei der Bürgerschaft ist es immer die Schwimmoper gewesen“, sagt Susanne Thiel. Es habe sich einfach angeboten, den Namen nun zu übernehmen. Zunächst musste das Amt für Denkmalschutz überzeugt werden. „Es ist schön, etwas zu tun, wovon jeder was hat. Die Schwimmoper ist ein Stück Wuppertaler Geschichte“, erklärt sie. Die Kosten der Anschaffung belaufen sich auf etwa 7000 Euro, die von der Stadt getragen werden. Für die Montage kann die alte Konstruktion des Stadtbads verwendet werden; die Buchstaben wurden passend dafür hergestellt. Die Planung und Herstellung habe etwa zwei Monate gedauert.
Ralf Geisendörfer wünscht sich, dass das Bad wieder vermehrt für Wettkämpfe genutzt wird. „Wuppertal war mal führend im Schwimmen“, berichtet er. Die deutschen Meisterschaften finden mittlerweile in Berlin statt, nur die NRW-Meisterschaften sind noch in Wuppertal. Hier ließe es sich aber sehr publikumswirksam schwimmen. „Ein ‚Wuppertal-Open’ wäre toll, ein Weltklasse-Schwimmen mit Stars. Das wäre eine tolle Werbeaktion, weil die Schwimmoper einfach das schönste Bad in Europa ist“, so Geisendörfer. Das Bad nochmal richtig als Schwimmstadion zu nutzen, ist sein größter Wunsch.
Über den neuen Schriftzug und seinen Erfolg bei der Umsetzung freut er sich sichtlich. Auch Ingo Gehring, Mitglied des Fördervereins, ist angetan. Er betrachtet die Schwimmoper als sein zweites Wohnzimmer. Stellvertretende Badleiterin Annika Sander ist etwas melancholisch, dass der Schriftzug „Stadtbad“ weg ist. „Es fehlt etwas vom alten Flair“, sagt sie. Dennoch findet sie die neuen Buchstaben sehr gelungen.
Die Schwimmoper kann auf eine lange Tradition zurückblicken. 1957 eröffnet, wurde zwischenzeitlich überlegt, ob dort nicht ein Space Center – eine Weltraum-Ausstellung – einziehen solle. Mittlerweile wird eine tägliche Zahl von etwa 450 bis 500 Besuchern im Bad am Johannisberg erreicht, wie Sander erzählt.
„Wuppertal hat ganz tolle Sponsoren, die unheimlich viel möglich machen“, fasst Ralf Geisendörfer zusammen.