Handel appelliert an Wuppertaler: "Stehen Sie hinter ihrer Stadt"
Die erste Bilanz nach zwölf Tagen Baustelle auf der Bundesallee fällt gemischt aus. Die Verantwortlichen im Rathaus atmen erleichtert durch, viele Kaufleute machen sich Sorgen.
Wuppertal. Es hätte schlimmer kommen können, sagen die einen. Es kann noch schlimmer werden, fürchten die anderen. In der Stadtverwaltung ziehen die Verantwortlichen für den Umbau des Döppersbergs und die damit verbundene Dauersperrung der Bundesallee vor dem Hauptbahnhof eine vorsichtig optimistische Zwischenbilanz nach zwölf Tagen Mir „sehr positiv“ bewertete Thomas Eiting vom Presseamt der Stadt den bisherigen Verlauf der Sperrung. „Der Elberfelder Cocktail am vergangenen Wochenende hat doch gezeigt, dass die Innenstadt trotzdem noch frequentiert wird. So viele Besucher hat es zuvor noch nie gegeben.“
Eiting sieht aber auch noch Schwächen. Der Verkehr auf der Neumarktstraße droht bisweilen zu kollabieren. Statt knapp 4000 rollen jetzt fast 19.000 Autos täglich Richtung ehemaligen Kasinokreisel. „Und statt nach links auf die Kasinostraße abzubiegen, fahren zu viele geradeaus auf die Friedrich-Ebert-Straße“, sagte Eiting. Dem will die Stadt demnächst mit dem Durchfahrtverbot von Lastwagen ab einem bestimmten Gewicht entgegen wirken.
Außerdem hofft Eiting, dass das provisorische neue Parkleitsystem seinen Beitrag zum Verkehrsfluss spätestens dann leistet, wenn das Verkehrsaufkommen nach den Sommerferien um „30 Prozent plus steigt“. Die Stadt hat an den Einfallstraßen zur City zwölf Schilder aufgestellt, auf denen Parkzonen in Elberfeld farblich gekennzeichnet sind. Die Farben sollen den Weg in die Parkhäuser weisen.
Das ist bisher noch nicht im gewünschten Umfang geglückt. Zumindest im Kaufhof ist die Zahl der Parker gesunken. Nicht dramatisch, aber spürbar, ließ das Unternehmen am Donnerstag wissen. Auch die Zahl der Kunden im Haus sei leicht rückläufig. Von Panikmache will aber niemand etwas wissen. Das Unternehmen nutzt einen Frequenzmesser. Anhand dessen soll die Folge der B-7-Sperrung in ein, zwei Monaten bewertet werden.
Matthias Zenker vom Vorstand der Interessengemeinschaft der Elberfelder Einzelhändler, IG1, hat festgestellt, dass Besucher aus dem Westen, etwa aus Velbert, die Innenstadt nur noch schwer erreichen. Die IG werde die Entwicklung beobachten und Nachbesserungen fordern, wo es notwendig sei. Am meisten aber komme es auf die Wuppertaler an. „Wir appellieren an alle, hinter ihrer Stadt zu stehen und den Kopf nicht in den Sand zu stecken.“