Wuppertal. Eigentlich müsste Dachdeckermeister Andreas Jaenicke mehr als zufrieden sein - die Auftragsbücher seines Betriebs sind nicht zuletzt dank Kyrill voll. Trotzdem macht sich der stellvertretende Innungschef Sorgen. "Ich suche händeringend drei Facharbeiter und habe trotz aller Bemühungen in den vergangenen Wochen beim Arbeitsamt keinen Erfolg gehabt."
Dabei bräuchte er die neuen Dachdecker dringend, um seine Aufträge abarbeiten zu können. "Mir bleibt nichts übrig, als Subunternehmer zu beauftragen." Dabei ist Jaenicke kein Einzelfall. "Ich kenne mindestens zwei weitere Kollegen, die Mitarbeiter suchen. Wir könnten zusammen sofort sieben Leute einstellen."
Dass es hier trotzdem auch Ausnahmen gibt, hat Jaenicke im eigenen Betrieb erfahren: "Wir hatten einen Mitarbeiter, der bis zum 74. Lebensjahr noch vier Tage in der Woche auf dem Dach gearbeitet hat. Seine nachlassende Körperkraft hat er durch Erfahrung und Intuition mehr als wettgemacht."