Hartz-IV-Kosten steigen in Wuppertal stetig an

Ausgaben für EU-Ausländer stagnieren. Kaum Hartz-IV-Empfänger aus Rumänien und Bulgarien.

Die Zahl der Flüchtlinge in Wuppertal steigt stark an. Hartz IV erhalten sie nicht.

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Wuppertal. Die Diskussion um Hartz IV für EU-Ausländer und die Armutszuwanderung ist voll entbrannt. Auch in Wuppertal ist sie virulent, zumal die Zahl der Hartz-IV-Empfänger stetig zunimmt. Aber: Die Zahl der EU-Ausländer, die die Leistung erhalten, ist in den vergangenen Jahren nicht gestiegen.

Nach Auskunft von Barbara Grzechnik von der Statistikstelle des Wuppertaler Jobcenters ist die Zahl der Bedarfsgemeinschaften von 24.230 im Jahr 2011 auf 24.507 im Jahr 2012 gestiegen. Bis September 2013 wurden in Wuppertal 24.383 Bedarfsgemeinschaften gezählt. Das heißt, dass 47.455 Menschen in Wuppertal von Hartz IV lebten.

Damit beträgt die Quote der Hartz-IV-Empfänger in der Stadt 17,3 Prozent. Bei Kindern unter 15 Jahren beträgt sie 29,2 Prozent. Fast jedes dritte Kind in Wuppertal lebt von Hartz IV.

Der Anteil der Ausländer, die Hartz-IV erhalten, betrug vergangenes Jahr 27,9 Prozent. 2011 betrug die Quote noch 29,1 Prozent. Die Zahl der Ausländer verharrt auf fast gleichem Niveau: 2011 erhielten 13.414 Ausländer Hartz IV, vergangenes Jahr waren es 13.244.

Personen aus Rumänien und Bulgarien gibt es unter den Hilfeempfängern nur in geringer Zahl: 2011 erhielten 100 von ihnen Hartz IV, 2012 waren es 135 und vergangenes Jahr (Stand September) erhielten 150 Bulgaren und Rumänen die Hilfsleistung. Die Quote beträgt damit etwa ein Prozent.

Gestiegen sind indes die Kosten für die gesamten Hartz-IV-Leistungen in Wuppertal. 2011 wurden insgesamt 258 Millionen Euro für Unterkunft, Heizung, Sozialgeld und anderen Hartz-IV-Leistungen aufgewendet. 2012 waren es schon 257,7 Millionen Euro und 2013 dann 272,5 Millionen Euro.

Die Zahl der Flüchtlinge (sie erhalten kein Hartz IV) steigt in Wuppertal stark an. Jürgen Lemmer, Leiter des Wuppertaler Integrationsamtes, erklärte, dass 2011 insgesamt 241 Flüchtlinge nach Wuppertal kamen. 2012 waren es 525 und 2013 dann 669. In diesem Jahr sind bisher 81 Flüchtlinge gekommen.

2011 hat die Stadt 8,5 Millionen Euro aufgewendet, 2012 waren es 10,6 Millionen Euro, 2013 dann 13,7 Millionen und für dieses Jahr sind laut Lemmer 18,6 Millionen Euro eingeplant.

Wer kommt? Nach Auskunft von Jürgen Lemmer handelt es sich zu etwa 90 Prozent um Angehörige der Volksgruppe der Roma, die nach Wuppertal kommen. Derzeit leben insgesamt etwa 2000 Flüchtlinge in der Stadt.