Die Tat soll laut Anklage an einem Nachmittag im Juli 2009 geschehen sein. Der Angeklagte soll mit seinem mutmaßlichen Opfer über eine Mauer auf den Schulhof der Grundschule Mirker Bach geklettert sein. Auf dem Schulhof soll es dann zu Küssen zwischen dem damals 22-Jährigen und der Zwölfjährigen gekommen sein. Ob das in gegenseitigem Einvernehmen geschah, ist unklar. Fest steht: Bei der Polizei hat das Mädchen ausgesagt, in den Angeklagten verliebt gewesen zu sein.

Doch bei den Küssen blieb es nicht: Laut Anklage soll der junge Mann sein Opfer zunächst zu sexuellen Handlungen gezwungen haben. Danach soll er das Mädchen trotz Gegenwehr mit dem Gesicht voran in den Sandkasten des Schulhofs geschubst und dort vergewaltigt haben.

Zeugen der Tat gibt es nicht. Stattdessen wurden am Donnerstag vor Gericht „Hörensagen-Zeugen“ vernommen, denen das Opfer von der Tat erzählt hat. Weil der Angeklagte die Tat nicht gestanden hat, kommt das Gericht nicht um die Zeugenaussage des heute 14-jährigen Mädchens herum.

Sie wird wohl Anfang Juni vernommen werden — unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Auch der Angeklagte könnte während ihrer Vernehmung ausgeschlossen werden. Ein entsprechender Antrag liegt dem Gericht vor. Dazu muss das Gericht jedoch erst ein Gutachten von dem Arzt einholen, der das Mädchen seit zwei Jahren psychologisch betreut. Von der Aussage des Mädchens erhofft sich das Gericht weitere Details zur Tat und zur Beziehung zwischen Angeklagtem und mutmaßlichem Opfer. Der Angeklagte ist derweil auf freiem Fuß. Weil er nicht vorbestraft ist und zum gestrigen Prozesstag freiwillig erschien, sah das Gericht von einer Untersuchungshaft ab.