Hilfe von Tablet Helios Klinikum setzt beim Einlass auf Maskenscanner

Wuppertal · Eine Tablet-Kamera im Eingangsbereich des Helios-Klinikums erfasst, ob ein Mund-Nasen-Schutz getragen wird.

Das Helios Klinikum Wuppertal setzt beim Appell an Mitarbeiter, Besucher und Patienten, in den Klinikgebäuden zum gegenseitigen Schutz eine Mund-Nasen-Bedeckung zu tragen, auf technische Unterstützung: Wer eines der Klinikgebäude betritt, wird im Eingangsbereich von einem Tablet begrüßt, montiert auf einen massiven Metallfuß. Der Bildschirm des Tablets befindet sich ungefähr auf Kopfhöhe und scannt automatisch das Gesicht jedes Besuchers in Hinblick darauf, ob dessen Mund und Nase mit einer Maske bedeckt sind.

Wer keinen Schutz im Gesicht trägt, wird von dem Gerät sowohl visuell als auch hörbar aufgefordert, das zu ändern. Der Bildschirm färbt sich rot, es erscheint der Schriftzug: „Stopp! Bitte setzen Sie sich eine Maske auf.“ Gleichzeitig wird der Text von einer Stimme aus dem kleinen Computer laut vorgelesen.

Wer Mund und Nase ordnungsgemäß bedeckt hält, dem wird höflich gedankt: „Danke für das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes.“ Wie bei einem Ampelsystem färbt sich der Bildschirm in dem Fall grün.

Der Scanner nimmt den Mitarbeitern einiges an Arbeit ab

Seit rund zwei Wochen sind drei Maskenscanner in den Eingangsbereichen des Helios-Klinikums im Einsatz. „Die vom Maskenscanner erfassten Bilder, personenbezogene Daten sowie das Ergebnis des Scans werden nicht gespeichert“, betont Pressesprecherin Janine von Heyking in Hinblick auf den Datenschutz.

Mitte Oktober hatte die Helios Kliniken GmbH veranlasst, die Eingangsbereiche aller 86 Helios Kliniken mit Maskenscannern auszustatten. „Ich finde das eine gute Unterstützung. Auch hier haben wir das Problem, dass die Maske häufig nicht richtig getragen wird“, erklärt von Heyking. Zwar müssten die Mitarbeiter der Klinik nach wie vor auf den Fluren Patienten darauf hinweisen, die Maske ordentlich aufzuziehen, die technische Unterstützung durch den Scanner am Eingang nehme den Mitarbeitern aber einiges an Arbeit ab.

Ines Balkow, PR-Managerin der Helios Kliniken GmbH, erklärt die Funktionsweise des kleinen Helfers: „Die Tablet-Kamera scannt die Gesichter von Personen, die an dem Gerät vorbeigehen. Der Erfassungsradius liegt bei circa zwei bis fünf Metern. Die installierte Software ist so programmiert, dass sie erkennt, ob eine Person Mund und Nase bedeckt hat oder nicht.“ Hergestellt wurden die Scanner der Helios Kliniken von der Woldoshop GmbH.

Der Maskenscanner soll an die Eigenverantwortung appellieren

Das Unternehmen ist jedoch längst nicht das einzige, das den Bereich Maskenscanner neu für sich entdeckt hat.  Die Firma ktTel Communications entwickelt kombinierte Fieber- und Maskenscanner, die nicht nur erkennen, ob eine Person Mund und Nase bedeckt, sondern zeitgleich auch die Temperatur misst. Das Hildesheimer Start-up „Maske? Danke!“ hat das Hildesheimer Rathaus und die Stadtbibliothek mit Maskenscannern ausgestattet.

Ganz fehlerfrei arbeiten die elektronischen Helfer jedoch nicht: Die Software erkennt zwar, ob jemand Mund und Nase bedeckt hält, aber nicht immer, ob die Maske zwar getragen, aber zum Beispiel nicht richtig platziert unter der Nase sitzt. „Programmiertechnisch ist dieser Fall komplex abzubilden. Man muss eine Grenze definieren, was für das Gerät als ordentlich getragene Maske zählt und was nicht. Diese Grenze ist fest in der Software verbaut und kann nicht angepasst werden, sodass die Scanner hier hin und wieder einen positiven Screen anzeigen, obwohl die Maske unter der Nase getragen wird“, erklärt Ines Balkow dazu. Sie betont aber, dass es nicht darum gehe, Personen zu kontrollieren, sondern mit Unterstützung des Maskenscanners an die Eigenverantwortung zu appellieren.

„Unsere Beobachtungen nach den ersten Tagen und Wochen zeigen, dass sie diesen Zweck erfüllen – viele unserer Patienten und Patientinnen bleiben stehen, sehen sich den Scanner interessiert an und lesen sich die Information dazu durch“, resümiert sie.