Wahl Henner Pasch neuer Präsident der Bergischen IHK
Die Abstimmung der Vollversammlung der Bergischen Industrie- und Handelskammer (IHK) erfolgte geheim. 58 der 80 Mitglieder stimmten für den jüngsten Präsidenten in der jüngeren Geschichte der Bergischen IHK: Henner Pasch.
Henner Pasch ist 40 Jahre alt und Geschäftsführender Gesellschafter der Solinger Fourtexx GmbH sowie Geschäftsführer der Alina GmbH in Bad Oeynhausen. Die beiden Unternehmen entwickeln HR-Komplettlösungen mit Personalsoftware für Personal- und Zeitwirtschaft sowie individuelle Sicherheits- und Zutrittskonzepte. Insgesamt sind dort 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Pasch engagiert sich seit dem Jahr 2017 in der Vollversammlung und ist Mitglied der Wirtschaftsjunioren Solingen. Er ist verheiratet und hat eine zehnjährige Tochter und einen siebenjährigen Sohn.
Die Spannung im Großen Saal der Historischen Stadthalle war groß. Lange hatte es im Vorfeld danach ausgesehen, als würde der Wuppertaler Unternehmer Jörg Heynkes alleine kandidieren, doch dann meldete Pasch in der vergangenen Woche seine Kandidatur für die historische 200. Vollversammlung an.
Die Abstimmung erfolgte geheim und unter Einsatz digitaler Technik. 58 Mitglieder der Vollversammlung stimmten für den jüngsten Präsidenten in der jüngeren Geschichte der Bergischen IHK.
Im Anschluss folgte die öffentliche Verabschiedung des bisherigen Präsidenten Thomas Meyer. Zur Überraschung mancher Gäste, zu denen Regierungspräsidentin Birgitta Radermacher sowie die Oberbürgermeister Uwe Schneidewind, Tim Kurzbach (Solingen) und Burkhardt Mast-Weisz (Remscheid) zählten, sah das Protokoll nach der Begrüßung durch Hauptgeschäftsführer Michael Wenge zunächst keine Redezeit für den neugewählten IHK-Präsidenten Henner Pasch vor.
Zu Vizepräsidenten wurden unter 16 Bewerberinnen und Bewerbern folgende sieben Kandidaten der Bergischen Industrie- und Handelskammer gewählt: Roman Diederichs (Remscheid), Bärbel Beck (Remscheid), Jan Peter Coblenz (Solingen), Andreas Groß (Wuppertal), Christina Kaut-Antos (Wuppertal), Peter Krämer (Wuppertal), Katrin Becker (Wuppertal).
Der gab dann am Ende des offiziellen Teils des Abends „eine moderne, schlagkräftige IHK“ als sein Ziel aus. Die IHK habe in der Corona-Krise Hervorragendes geleistet und den Unternehmen geholfen. Als Unternehmer habe er viel von der IHK profitiert, und es sei für ihn an der Zeit, etwas zurückzugeben. „Ich bin der erste Präsident seit 40 Jahren, der nicht aus der Industrie kommt. Ich will Brückenbauer sein und sehe die drei Städte als Team“, sagte IHK-Präsident Henner Pasch.
Thomas Meyer ist neuer Ehrenpräsident der IHK
Als prominenter Gastredner des Abends hielt NRW-Minister Andreas Pinkwart ein Plädoyer für die Digitalisierung, insbesondere der Verwaltungen und packte in seine politische Agenda die Laudatio auf den scheidenden Präsidenten Thomas Meyer. „Wir gehen voran in NRW beim Klimaschutz und beim Kohleausstieg. Wir müssen die Ziele erreichen, zusammen mit der Industrie“, so Pinkwart. Mehr Wachstum heiße auch mehr Beschäftigung. Das Allzeithoch bei der Beschäftigung in NRW werde zum Ende des Jahres noch getoppt werden. Dies sei die sozialste Politik, die man überhaupt machen könne. Den scheidenden IHK-Präsidenten Thomas Meyer stellte er als vorbildlichen Unternehmer heraus. Er habe für Nordrhein-Westfalen immer die Fahne hoch gehalten. Meyers Nachfolger Henner Pasch wünschte Pinkwart eine erfolgreiche Arbeit für die IHK.
Es folgten zwei Gesprächsrunden mit Thomas Meyer, an denen Repräsentanten des Handelskammerverbandes sowie unter anderen Tim Kurzbach und Michael Wenge teilnahmen. Sie dienten dem Rückblick auf die achtjährige Amtsperiode des scheidenden Präsidenten. In Anerkennung seiner Verdienste für die regionale Wirtschaft hatte die Vollversammlung der Bergischen IHK zuvor Thomas Meyer zu ihrem Ehrenpräsidenten gewählt.
Thomas Meyer erinnerte sich daran, dass er vor seiner Kandidatur im Jahr 2013 noch nicht gewusst habe, welcher erhebliche Arbeitsaufwand auf ihn als Präsident der Bergischen Kammer zukommen würde. Im Rückblick sei es aber die richtige Entscheidung gewesen, damals relativ spontan zu kandidieren, als er gefragt wurde. Als Funktionär habe er sich nie gesehen, diesen Begriff lehne er ab. „Wir sind Unternehmer im Ehrenamt“, sagte Thomas Meyer.