Hilfsgüter Hilfe aus Wuppertal: Sechster Konvoi nach Lwiw

Wuppertal · Der sechste Konvoi von „Water4Ukraine“ ist mit Hilfsmitteln auf dem Weg nach Lwiw.

Der sechste Konvoi vor seiner Abfahrt vom Carnaper Platz.

Foto: Alina Komorek

Erst vor Kurzem wurde der rote Transporter von der Ronsdorfer Freiwilligen Feuerwehr ausgemustert und der Initiative Water4Ukraine übergeben, nun ist er schwer beladen mit Hilfsmitteln und rollt gen Osten. Begleitet wird der rote Sprinter aus Ronsdorf von acht weiteren Fahrzeugen, sechs davon bleiben in der Ukraine. In ihnen sitzen insgesamt 21 Fahrer und eine Fahrerin.

Als der Konvoi am Abend vom Carnaper Platz rollt, nieselt es, die Scheibenwischer der zwei Gelenkbusse aus Krefeld halten die riesigen Scheiben frei, oben auf der Anzeige des Busses steht in leuchtender Schrift „Water4Ukraine“. Zuvor war die Aufregung förmlich zu spüren, die letzten Dinge wurden organisiert, manche verabschiedeten sich von ihren Familien, Landtagsabgeordneter Josef Neumann (SPD) steckte noch eine Coladose in den Getränke-Halter im Cockpit des - wie könnte es für den Sozialdemokraten besser passen - roten Lkw namens „Roter Baron“.

Es wurden die Funkgeräte getestet, denn der Konvoi fährt im Verbund, der „Rote Baron“ gibt die Pausen vor, weil er den kleinsten Tank hat. Die Nacht über fahren sie durch, bis nach Lwiw (Lemberg), wo sie sechs der neun Fahrzeuge übergeben. Lange bleiben können sie nicht, denn die meisten der 22 Ehrenamtlichen spenden für die Fahrten in die Ukraine ihre Urlaubstage und müssen am Dienstag wieder arbeiten.

Für die Fahrten werden  Urlaubstage eingesetzt

Deshalb werden die Spenden, die die neun Fahrzeuge geladen haben, schnell abgeladen und dann von den Wasserwerken in Lwiw an die Regionen in der Ukraine verteilt, die von den russischen Streitkräften zerstört und geplündert wurden. Bei diesem Transport, der einen Wert von 750 000 Euro hat, sind die Fahrzeuge vor allem mit IT-Ausstattung, Handys, Generatoren, Pumpen, Heizgeräten und Taschenlampen beladen, aber auch Kleidungsstücke und Taschenlampen befinden sich in den Kisten und Taschen.

Vor der Abfahrt bedankte sich Elmar Thyen, Leiter Kommunikation bei den Wuppertaler Stadtwerken (WSW), bei dem Team der Initiative und vor allem bei der ukrainischen Generalkonsulin Iryna Shum,  die angereist war, um den Konvoi zu verabschieden. „Es freut mich, dass wir wachsen und mehr werden“, lobte die Generalkonsulin die Hilfe, die die Ukraine seit einem Jahr und dem Beginn des Krieges, bekommt. „Das übersteigt jegliche Vorstellung – wenn gewöhnliche Menschen außergewöhnliche Dinge tun.“

Wobei auch ihr Engagement nicht vergessen werden sollte, auf das Thyen hinwies. Denn Shum kümmert sich seit Beginn des Krieges um viele Tausende Geflüchtete und setzt sich für die Ukraine ein. Und auch Tobias Traupel vom Wirtschaftsministerium NRW wünschte der Gruppe um Elmar Thyen eine gute Fahrt und Rückkehr, bedankte sich für den Einsatz.

Neun Fahrzeuge, die gen Osten fahren: Beladen mit Hoffnung für diejenigen, die unter dem Krieg leiden, Hab und Gut verlieren und um Menschen trauern. 22 Menschen, die sich – zum Teil zum sechsten Mal –  vom Carnaper Platz in Barmen auf den Weg machen, um zu helfen. Obwohl Josef Neumann erzählt, dass die Fahrten ein wunderbares Erlebnis sind, bleiben sie vor allem eine große Anstrengung. Doch die merken die Mitglieder des Konvois meist erst auf dem Rückweg, wenn die Aufregung abfällt und sicher ist, dass alle Menschen, Fahrzeuge und Spenden gut in der Ukraine angekommen sind.