Hochwasser: Wie sicher ist die Innenstadt?

Während die Wupper grundsätzlich als „gezähmt“ gilt, kann Starkregen gerade auch Elberfeld und Barmen treffen.

Wuppertal. Land unter in der Barmer und Elberfelder Innenstadt? Mit Blick auf zunehmend extreme Wetterlagen — mit starken Regenfällen innerhalb kürzester Zeit — führt die Stadt derzeit Gespräche mit Besitzern besonders „kritischer“ Grundstücke und Gebäude: Sie könnten schlimmstenfalls innerhalb weniger Minuten unter Wasser stehen.

Gilt die Wupper nach dem Bau der Talsperren grundsätzlich als „gezähmt“, konzentriert sich der Hochwasserschutz jetzt auf Folgen des Klimawandels. Welche Schäden ein Starkregen mit Sturzfluten im Straßen- und Kanalnetz nach sich zieht, ist entlang der abschüssigen Briller Straße bis zum Robert-Daum-Platz in Tallage noch in Erinnerung.

Im Juli 2008 gab es am Katernberg die bislang schwersten Zerstörungen — und sie könnten sich jederzeit an anderer Stelle wiederholen. Wie Ansgar Toennes, Leiter des städtischen Umweltressorts, und sein Mitarbeiter Bernard Arnold auf WZ-Nachfrage erklären, gelten gerade auch Innenstadtflächen in der Nachbarschaft des Alten Marktes als gefährdet. So sind Gespräche mit Geschäftsleuten in der Fußgängerzone geplant, um einem Hochwasser durch Regen vorzubeugen.

Für den City-Treff — er liegt unterhalb der steil abfallenden Sedanstraße und wäre von einer Sturzflut besonders betroffen — habe man bereits gute Lösungen gefunden, erklären Toennes und Arnold: Oft reiche es schon, kleine Mauern anzulegen oder Kantensteine ein Stück höher zu setzen, um im Ernstfall im wahrsten Sinne des Wortes auf der sicheren Seite zu sein.

Und es bleibt viel zu tun: Nach Angaben der Stadt stehen sechs von 14 Wuppertaler Umspannwerken und 18 von 22 Fernwärmestationen in Mulden oder Senken. Viele Bäche sind überbaut und kanalisiert — und stoßen bei Starkregen an ihre Grenzen.