Hochwasser: Wupperverband überprüft seine Schutzbecken
Wupperverband kontrolliert 29 Anlagen für das europäische Risiko-Management.
Wuppertal. Welche Macht das Wasser hat, zeigte sich erst vor wenigen Wochen wieder bei der Schneeschmelze, als in Flüssen, Bächen und Talsperren des Bergischen Landes Hochbetrieb herrschte. Welche Macht die Europäische Union beim Hochwasserschutz hat, wird sich in den nächsten fünf Jahren zeigen: Bis dahin sollen EU-weit Pläne für den Ernstfall stehen und Lücken beim Hochwasserschutz geschlossen sein. In diesem Rahmen überprüft der Wupperverband seine 29 Hochwasser-Rückhaltebecken (HRB) in der Region. Bis 2013 steht fest, ob und wo genau nachgebessert werden muss.
Grundlage für diese Kontrollen ist ein Zungenbrecher: Im vergangenen Jahr wurde die europäische Hochwasserrisikomanagement-Richtlinie, kurz HWRM, in nationales Recht umgesetzt, wie der Wupperverband berichtet. „Bis zum Jahr 2015 sollen von Hochwasser besonders gefährdete Gebiete festgelegt, Hochwassergefahren- und -risikokarten erstellt und für die entsprechenden Gebiete Risikomanagementpläne erarbeitet werden.“
Federführend sind bei der Umsetzung in Nordrhein-Westfalen die Bezirksregierungen, denen auch der Wupperverband mit lokalen Daten und Erfahrungen zuarbeitet.
Die Weichen dazu wurden vor zwei Jahren gestellt, als der Verband — wie berichtet — sein Hochwasserschutz-Konzept verabschiedet hat, um auf extremere Wetterlagen und neue Anforderungen reagieren zu können: In den vergangenen Jahren hat sich gerade auch im bergischen Städtedreieck gezeigt, dass in kürzester Zeit Rekordmengen an Regen und Schnee zusammenkommen und für lokale Hochwasser sorgen. Während die Wupper durch das Talsperren-Netz „gezähmt“ wird, geht es in den nächsten Jahren also darum, die Gefahr auch an Nebenflüssen und Bächen einzudämmen.
Ein Baustein sind die Rückhaltebecken, die jetzt auf dem Prüfstand stehen: Bei 24 Anlagen sei die Überprüfung bereits weitgehend abgeschlossen, berichtet der Verband. Konkrete Ergebnisse gebe es aber erst nach allen Berechnungen, wie Verbandssprecherin Susanne Fischer auf WZ-Nachfrage erklärt. Hinzu kommen unter anderem Gewässerbegehungen, hydraulische Berechnungen und Vermessungen für den Hochwasserschutz. Bis 2012 will der Wupperverband außerdem eine eigene Internet-Plattform zum Thema Hochwasser einrichten.