Neubau an der Uni: Drei Entwürfe sind noch im Rennen
Eine Jury hat drei Modelle für den Neubau an der Gaußstraße ausgewählt. Die Planung sieht ein Gebäude mit Kosten von 53 Millionen Euro vor.
Wuppertal. Der Architektenwettbewerb für den Neubau am Campus Grifflenberg hat einen Gewinner: Der Entwurf der SOP Architekten GmbH überzeugte die Jury durch sein „schlüssiges Konzept für ein zeitgemäßes Hochschulgebäude“. In der Jury saßen unter anderem Experten von Stadt, Land, dem Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW (BLB, Bauherr des Projektes) und Roland Kischkel (Kanzler der Universität).
Welcher Entwurf letztlich aber den Zuschlag bekommt, wird sich nun in den Verhandlungen mit den drei Erstplatzierten zeigen, sagt Hans-Gerd Böhme vom BLB. Spätestens Ende März sei eine Entscheidung getroffen. Die Fertigstellung des Neubaus ist für 2014 geplant. Die Fächer Chemie, Biologie und die Ingenieurwissenschaften werden dann dort beheimatet sein.
Einige der jetzigen Studierenden werden 2014 nicht mehr an der Uni sein. Die Fachschaft Chemie/Biologie hofft dennoch auf modernere Labore, und dass die Sicherungen nicht ständig rausfliegen. Gerade für die Chemie ist der Neubau „extrem wichtig.“ Das betont Oliver Schmitz, Professor für analytische Chemie. „Wir sind seit 30 Jahren in einem Provisorium untergebracht.“
Damals war ein neuer Chemietrakt geplant, der aus Kostengründen nicht gebaut wurde, so Schmitz. Mitlerweile sei die Laborausstattung auch mit Blick auf die Sicherheit nicht mehr zeitgemäß. „Wir haben schwere Analysegeräte, deren jetzige Unterbringung nur eine Notlösung ist“, erzählt Schmitz. In dem Neubau sollen dementsprechend Hallen und Labore entstehen. Auch, dass der Fachbereich dann auf einem Flur und nicht über den Campus verstreut ist, ist laut Schmitz ein großer Vorteil. „Wir werden deutlich mehr Laborfläche haben“, sagt Professor Peter Gust, Abteilungsleiter des Fachbereichs Maschinenbau. Zwar hatte der Bereich vor einigen Jahren noch mehr Platz, wie Klaus Höfer, Professor für Kunststoffverarbeitung, weiß, dennoch herrscht bei den Maschinenbauern eine „Aufbruchstimmung“, berichtet Gust.
Er hält Skepsis mit Blick auf die Finanzierung der Neubau-Ausstattung für angebracht, weist aber darauf hin, dass sich die Fachbereiche immer häufiger selbst um Mittel für die Ausrüstungen zum Beispiel bei der Wirtschaft bemühen müssen. „Man wird Wege finden“, versichert er.
Zu den Neuerungen wird ein Labor für Explosionen und Brand-Experimente zählen, erzählt Roland Kischkel. Neben Maschinenhallen und Labors wird es Büro- und Lehrräume geben, aber keine großen Hörsäle. Das neue Hörsaalgebäude liegt direkt gegenüber. Auch das geräumige Treppenhaus findet Kischkel wichtig. Viele Studierende würden sich dort bewegen. „Sie sollen Platz zum Reden und Arbeiten haben“, sagt Kischkel. „Lebensqualität in der akademischen Welt“, nennt er das.