Hotel-Überfall: Täter (23) muss in Haft
Der Angeklagte hatte zuvor selbst in dem Hotel gearbeitet und die Tat gestanden.
Elberfeld. Er hatte alles bestens geplant, hatte sich eine Schusswaffe besorgt, ein Brecheisen, Handschellen, Rucksack, Mütze und schwarze Kleidung. Und er hatte sich zwei Tatpläne ausgedacht, bevor der 23-Jährige am 15. November vergangenen Jahres das Intercity-Hotel überfiel. 1350 Euro erbeutete der Mann aus Vohwinkel damals. Doch die Polizei kam ihm auf die Schliche. Am Freitag musste sich der gelernte Hotelfachmann wegen schweren Raubes vor dem Landgericht verantworten.
Schonungslos legte der Angeklagte dabei vor Gericht ein Geständnis ab. Berichtete von seinem Drogenkonsum, der seit zehn Jahren sein Leben bestimmte. Kokain, Heroin, Amphetamine, Alkohol - der junge und auffallend höfliche Mann mit mittlerer Reife hatte nach Auffassung des psychiatrischen Gutachters eine steile Drogenkarriere hinter sich. Diese, so der Gutachter, habe er jedoch beinahe ebenso kontrolliert wie seine Tat. Als er jedoch durch den Jobverlust kein Geld mehr für Drogen hatte, entstand der Plan zum Überfall.
Und der zeichnete sich, da waren sich alle Prozessbeteiligten einig, durch besonders hohe kriminelle Energie aus. Über ein offenes Fenster im Parkhaus war der damals 23-Jährige ins Hotel eingedrungen, dessen Örtlichkeiten und Abläufe er selbst bestens kannte. Immerhin hatte er selbst als Nachtportier dort gearbeitet bis man ihm wegen einer Kleinigkeit gekündigt hatte. Bevor er seinen Nachfolger also mit der geladenen Waffe und verbal bedrohte, ihn mit Handschellen fesselte und die Augen verband, setzte er sich noch kurz in den Konferenzraum, um eine Pfeife Crack zu rauchen.
Das Urteil: sechs Jahre Freiheitsstrafe. Davon muss der 24-Jährige noch sechseinhalb Monate absitzen - viereinhalb Monate gelten wegen der U-Haft als verbüßt - bevor er einen zweijährigen Entzug antritt. Die restlichen drei Jahre werden auf Bewährung ausgesetzt. Das Urteil ist rechtskräftig.