Ikea Ikea: 100 Nachbarn besuchen Grundsteinlegung
Wuppertal. 85 Millionen Euro investiert Ikea in den Bau seines Einrichtungshauses am Autobahnkreuz Wuppertal-Nord. Am Donnerstag legten Oberbürgermeister Andreas Mucke, die künftige Hausherrin Susanne Schweitzer und Ikea-Expansionschef Johannes Ferber den Grundstein für die 51. Filiale des schwedischen Möbelgiganten in Deutschland.
Aus den Lautsprecherboxen klangen dezent Abba-Hits aus den Lautsprecherboxen, in blau-gelben Trachten gekleidete junge Damen bewirteten die 260 angemeldeten Gäste, darunter etwa 100 Anwohner. Die Festreden fanden im Festzelt statt, während draußen auf der Baustelle die Bauarbeiten auch bei Frost weitergehen. Ikea wächst. Über die Phase der Grundsteinlegung ist das Projekt schon weit hinaus.
„Im Frühjahr soll Richtfest gefeiert werden, die Eröffnung ist für August vorgesehen“, kündigte Johannes Ferber an. Er erinnerte an die seit 2007 laufenden intensiven Gespräche mit der Stadtverwaltung, der Wirtschaftsförderung, der Bezirksregierung, den Anwohnern und der Politik. „Sieben bis acht Standorte wurden von uns in Wuppertal geprüft. Wir sind froh, in Oberbarmen fündig geworden zu sein“, sagte Ferber. Für seine Aussage: „Eine gute Nachbarschaft ist uns besonders wichtig“, erhielt er Sonderbeifall.
„Wir sind wie andere Anwohner per Brief von Ikea zur Grundsteinlegung eingeladen worden und konnten angeben, mit wie vielen Personen wir kommen würden“, sagt Heike Lantermann. Grundlegende Bedenken gegen das Ikea-Projekt hat sie nicht, ist aber noch ein skeptisch, wie sich die Verkehrssituation entwickeln wird.
Öffentliche Proteste gab es während der Feier nicht. Eine Anwohnergruppe will aber den Neubau auf juristischem Weg stoppen. Das Verwaltungsgericht in Düsseldorf soll prüfen, ob die Teilbaugenehmigung, das Oberverwaltungsgericht in Münster, ob der Bebauungsplan rechtens sind.
Johannes Ferber spricht von einer günstigen Verkehrsanbindung in Autobahnnähe. Eine Ikea-Bushaltestelle werde zusätzlich eingerichtet, die Rad- und Fußwege sollen ausgebaut werden. „Wir haben in den Informationsveranstaltungen mit den Anwohnern zahlreiche Anregungen erhalten, die wir auch bei der Begrünung der Flächen umsetzen wollen“, sagte Ferber.
Oberbürgermeister Andreas Mucke dankte Ikea für die Entscheidung, sich in Wuppertal anzusiedeln. Mucke erwartet eine Magnetwirkung deutlich über die Stadtgrenzen hinaus. Er verband damit die Hoffnung, dass die Ikea-Kunden auch die Innenstädte Wuppertals besuchen. Nicht zuletzt seien Gewerbesteuereinnahmen zu erwarten. „Investitionen in der Stadt sind gut, sie sind besonders wertvoll, wenn wie durch Ikea Arbeitsplätze geschaffen werden.“ Wuppertal habe eine Arbeitslosenquote von 9,3 Prozent. Ziel müsse sein, unter dem Bundesschnitt (aktuell 6,1 Prozent) zu liegen“, sagte Mucke.
Die künftige Chefin des Einrichtungshauses Susanne Schweitzer berichtete, dass im Ikea-Büro in den Königsberger Höfen bereits täglich Anfragen zu den 200 neuen Arbeitsplätzen eingehen. „Die Ausschreibungen werden aber erst Ende Februar/März rausgehen“, sagt Susanne Schweitzer und bittet um Geduld. Sie hat bis zum Herbst 2015 Ikea in Dortmund geleitet und in Herne die Eröffnung eines Möbelmarktes miterlebt. „Vom Grundprinzip ist jeder Markt gleich. Auch in Wuppertal wird das Ikea zwei Ebenen aufweisen. Im Vergleich zu Düsseldorf werden wir in Oberbarmen aber ein innenliegendes Glashaus haben, das mehr Tageslicht für die Kunden und Mitarbeiter bedeutet.
Notiz am Rande: Bei der Maurerkelle, die gestern bei der Grundsteinlegung verwendet wurde, handelte es sich um eine Ikea-Kelle und nicht etwa um ein Produkt aus Wuppertaler Herstellung.