Ikea schraubt voll im Zeitplan
Am 29. September wird das Möbelhaus in Oberbarmen eröffnet. Die Zufahrtswege sollen bis Ende August fertiggestellt sein.
Wuppertal. Bis zum 29. September müssen noch einige Schrauben festgedreht werden, aber auf der Großbaustelle an der Schmiedestraße gibt es knapp zwei Monaten vor der Eröffnung des ersten Wuppertaler Ikea-Möbelmarktes keinen Grund zur Panik. „Hier herrscht das geordnete Chaos“, sagt Verkaufs-Projektleiter Uwe Schmidt schmunzelnd. Ganz entspannt ist auch die künftige Hausherrin Susanne Schweitzer: „Der Straßenbau wird bis Ende August abgeschlossen sein, damit sich alles noch bis zum Eröffnungstag einspielen kann.“
85 Millionen Euro investiert Ikea in seine 51. Filiale. Der Grundstein wurde im Januar dieses Jahres gelegt, in den kommenden Tagen werden dort bereits die ersten Mitarbeiter ihr Großraumbüro beziehen. „80 Mitarbeiter haben am 1. August ihre Arbeit aufgenommen“, erklärt Susanne Schweitzer. 50 erfahrene Mitarbeiter bringt Ikea mit, insgesamt 200 Arbeitsplätze sollen hinzukommen.
Die Stadt Wuppertal hatte in den vergangenen Jahren um die Ansiedlung des schwedischen Möbelgiganten gekämpft — unter anderem, weil sie zusätzliche Arbeitsplätze und Steuereinnahmen erhofft. Von einer siebenstelligen Summe pro Jahr war die Rede, eine Bestätigung dafür gibt es nicht. „Ikea wird Gewerbesteuern in Wuppertal zahlen“, sagt Stadtkämmerer Johannes Slawig. Mit konkreten Angaben hält er sich wegen des Steuergeheimnisses zurück. Es ist davon auszugehen, dass Ikea in den ersten Jahren aufgrund der großen Investitionen Anlaufverluste geltend machen kann. „Wichtiger als die ersten Jahre ist mir, dass wir in Ikea langfristig einen sicheren Gewerbesteuerzahler haben“, so Slawig.
Bei der gestrigen Baustellen-Besichtigung folgten die Pressevertreter dem sogenannten Kundenweg, den Ikea-Stammgäste aus anderen Filialen kennen. Ganz in der Nähe des Eingangs wird auch in Wuppertal das Kinderland Smaland zu finden sein. Auf der halben Strecke zwischen den Musterzimmern und der Markthalle locken dann die Köttbullar. Die traditionellen schwedischen Fleischbällchen werden die Ikea-Kunden im Restaurant im ersten Stock mit Blick auf Oberbarmen genießen können.
Überall auf der Baustelle laufen zurzeit noch die Vorbereitungen auf den Eröffnungstag am Donnerstag, 29. September. In den Musterzimmern entstehen die ersten voll eingerichteten Bade-, Schlaf- und Wohnzimmer. Die Ikea-Baustelle ist in ihren Dimensionen ein Novum für Wuppertal: Rund 100 Firmen sind insgesamt am Bau beteiligt. „Etwa 200 bis 250 Leute sind immer auf der Baustelle beschäftigt. Bisher sind wir ohne Nachtschichten und Sonntagsarbeit ausgekommen“, sagt Uwe Schmidt. Dabei soll es bleiben.
Gebaut wird nach einem Masterplan, der für alle Ikea-Filialen gilt. In Wuppertal wird es im Vergleich zu anderen Standorten aber häufiger Ausblicke ins Grüne geben, da einige der Musterzimmer Fenster aufweisen. Zudem gibt es das „Glashaus“ einen Verkaufsbereich für Pflanzen, Garten- und Outdoor-Möbeln. 1200 Parkplätze werden den Besuchern zur Verfügung stehen — auch im Außenbereich ist noch einiges zu tun. In den nächsten Tagen werden die sechseinhalb-stöckigen Regale gefüllt. „Da die Anlieferung vor 6 Uhr geschieht, erfolgt sie nicht über die Schmiedestraße, sondern über den Eichenhofer Weg“, erklärt Uwe Schmidt. Die Regale sind brandschutztechnisch abgenommen und werden ab der kommenden Woche bestückt. Fünf Andockstationen stehen für die Anlieferung bereit.
„Das Möbelhaus ist am 26. und 27. September für Ikea-Mitarbeiter für zwei Probeläufe geöffnet“, sagt Marketing-Chefin Bianca Mantz. Nichts will Ikea dem Zufall überlassen.