Im Schlafgemach der Löwin
Die Besucher schauten am Wochenende hinter die Kulissen des Raubkatzengeheges.
Wuppertal. Am Samstag lockte der Wuppertaler Zoo Tierfreunde mit Vorträgen, Sonderfütterungen der Tiere, Führungen und einem Blick hinter die Kulissen der Löwenanlage passend zum „Raubkatzentag“ — und bei letztgenannter Aktion offenbarte sich: So geräumig wie die ein Hektar große — und damit in Europa größte — Außenanlage ist das Gehege der afrikanischen Löwen nicht.
Vorbei geht es für die Besucher an einer Wanne voller Fleischbrocken. Diese Führung ist nichts für Vegetarier, so viel steht schon einmal fest. „Bitte halten Sie sich rechts“, ruft Zookurator André Stadler. Nur für den Fall der Fälle, dass doch einer der Löwen in seinem Käfig ist. Schließlich soll keiner der Zoobesucher einen Prankenhieb abbekommen. Stadler öffnet einen der Einzelkäfige — so viel Platz wie in der Schlafstätte, hatte jede Großkatze vor der Eröffnung des Erweiterungsgeländes 2007 insgesamt zur Verfügung. Aber so vorbildlich Löwe und Tiger im Zoo auch gehalten werden, muss sich der Kurator unangenehmen Fragen nach den Gehegen anderer Tiere gefallen lassen: Wie sieht es bei den Eisbären aus, haben die nicht viel zu wenig Platz? „Die Anlage ist alt und klein“, räumt Stadler ein. Dennoch würde sie den gesetzlichen Bestimmungen entsprechen. „Aber so ein Eisbär hat doch keine Din-Norm“, wirft einer der Besucher ein. Dem hat der Biologe nichts hinzuzufügen. Pläne für eine neue Eisbärenanlage gebe es — allein an der Finanzierung scheitere die Umsetzung.