Preisverleihung Im Westen nichts Neues: Wuppertaler Frank Petzold geht bei Oscars leer aus

Wuppertal · Frank Petzold, der in Wuppertal lebt, war mit seinem Team für einen Oscar in der Kategorie „beste visuelle Effekte“ nominiert. Der Antikriegsfilm ist eine Neuverfilmung von Netflix. Letztlich gewann aber Avatar.

Foto: Fischer, Andreas H503840

„Ich schwebe immer noch zehn Zentimeter über dem Boden“, erzählte Frank Petzold kurz nach der Nominierung für einen Oscar im Gespräch mit der WZ. Den Moment hätte er fast verpasst: Er sah die Live-Übertragung und schrieb die Kategorien auf, in denen das Kriegsdrama „Im Westen nichts Neues“ nominiert wurde, und schrieb noch, als seine Frau freudig aufschrie. Nachdem der Groschen gefallen war, war die Freude umso größer.

Nun ist aber klar, dass es bei der Nominierung bleibt. Denn der Oscar geht an... Avatar. Er wurde am Sonntag, 12. März, zu deutscher Zeit in der Nacht auf Montag, vergeben. Die Kategorie „beste visuelle Effekte“ wurde um 3.25 Uhr aufgerufen. Nominiert waren fünf Filme. Neben „Avatar: The Way of Water“ und „Im Westen nichts Neues“ waren dies „Black Panther: Wakanda Forever“, „The Batman“ und „Top Gun: Maverick“.

Frank Petzold hatte für „Im Westen nichts Neues“ („All Quiet on the Western Front“) etwa 180 Leute in seinem Team. Zum Teil haben 20 von ihnen anderthalb Monate lang an nur einer einzigen Szene gearbeitet. Mit ihm waren Viktor Müller, Markus Frank und Kamil Jafar nominiert.

Petzold hat bereits als Supervisor für Visual Effects an Hollywood-Produktionen wie „Armageddon“ und „Starship Troopers“ gearbeitet. Für den Thriller „Hollow Man“ mit Kevin Bacon war Petzold sogar schon einmal für den Oscar nominiert.

Das Kriegsdrama war insgesamt für neun Oscars in neun Kategorien nominiert. Deshalb war Frank Petzold vor der Verleihung guter Dinge: „Irgendwas wird uns bleiben.“ Damit meinte er das Team von „Im Westen nichts Neues“. Bevor die Kategorie der visuellen Effekte aufgerufen wurde, hatte der Film bereits einen Oscar in der Kategorie „beste Kamera“, „bester internationaler Film“, „bestes Szenenbild“ und „beste Filmmusik“ gewonnen.

Auch bei den British Academy Film Awards (Bafta), der vor einigen Tagen vergeben wurden, war „Im Westen nichts Neues“ für die besten visuellen Effekte nominiert, und auch dort gewann „Avatar“. Beim Europäischen Filmpreis hat das Kriegsdrama bei den visuellen Effekten abgeräumt.

„Im Westen nichts Neues“ nach der Buchvorlage von Erich Maria Remarque aus dem Jahr 1929 zeigt das Grauen des Ersten Weltkriegs aus der Sicht eines jungen Soldaten. Die Hauptrolle spielt der Österreicher Felix Kammerer. Die Neuverfilmung ist beim Streaming-Dienst Netflix zu sehen.

(pal/kom/neuk)