Immer mehr Menschen erkranken an Diabetes
Laut dem Gesundheitsreport der AOK sind es in Wuppertal fast zwölf Prozent.
Die Zahl der Menschen, die an Diabetes mellitus erkranken, ist von neun Prozent im Jahr 2010 auf mehr als elf Prozent in 2016 angestiegen. Diese alarmierende Auffälligkeit ist Ergebnis des AOK-Gesundheitsreportes, den Jürgen Vogt, Regionaldirektor der Krankenkasse in Düsseldorf am Dienstag gemeinsam mit Professor Stephan Martin, Direktor des Westdeutschen Diabetes- und Gesundheitszentrums (WDGZ), vorstellte.
Grundlage des Reports sind die anonymisierten Daten von drei Millionen Versicherten der AOK Rheinland/Hamburg. Dabei liegt Düsseldorf mit einem Anteil von elf Prozent Diabetikern im Vergleich leicht unter dem Durchschnitt von 11,5 Prozent. Zum Vergleich: In Krefeld sind es 12,1 Prozent und in Wuppertal 11,9 Prozent. Die Tendenz sei in allen Regionen steigend.
„Die Erkrankung Diabetes sollte und darf nicht unterschätzt werden. Die Ergebnisse des Berichtes zeigen, dass eine Diabeteserkrankung selten alleine auftritt und oft mit anderen Diagnosen vernetzt ist“, sagt der Mediziner Stephan Martin. Laut Report wird deutlich, dass Versicherte mit Diabetes viel häufiger von anderen Erkrankungen betroffenen sind. Bei ihnen verdoppele sich die Häufigkeit eines Herzinfarktes. Wer erkrankt an Diabetes? Hier lässt der Report erkennen, dass das soziale Umfeld, in dem die Person lebt, von hoher Bedeutung ist.
Auch bei anderen Diagnosen habe die sozioökonomische Situation einen großen Einfluss. Der AOK-Report weist darauf hin, dass Menschen, die Arbeitslosengeld II beziehen, deutlich häufiger unter Herz-Kreislauf-Erkrankungen leiden als Arbeitnehmer.
Gefährdet an Diabetes zu erkranken, sind auch Kinder und Jugendliche mit starkem Übergewicht (Adipositas). In Wuppertal sind 7,4 Prozent der Drei- bis 17-Jährigen betroffen. Oft bewegen sie sich zu wenig. Die AOK wird ab diesem Sommer Diabetikern des Typs 2 ein neues telemedizinisches Angebot machen. Die Erkrankten sollen so individuell gecoacht und in einer gesunden Lebensweise unterstützt werden.