Ausstellung In der Gedankenwelt von Monstern

Wuppertal · Künstlerin Julia Keppeler zeigt in ihrer Ausstellung in der Galerie Grölle Skurilles und Poetisches.

Julia Keppeler vor einem Monster.

Foto: Fischer, Andreas H503840

Poesie, Skurriles, faszinierende Universen demonstrieren in unaufdringlicher Vielfältigkeit, häufig verpackt in Format übergreifenden Zeichnungen und Collagen das, was sich in Julia Keppelers Gedankenwelt einen Weg durch ihre Synapsen zu bahnen scheint. In „Destroy all monsters“, so der Titel der Ausstellung, präsentiert die Galerie GRÖLLE pass:projects bis zum 24. Februar Arbeiten der Wahl-Schwäbin, die einst mit experimentellen Klangcollagen und Punk die für sie passende Kunstform gefunden zu haben schien. „Diese Energie entsprach mir damals“, erinnert sie sich und verweist auf den immer noch in ihren Arbeiten währenden Bezug zur Musik: „Coverdesigns inspirieren mich ebenso wie Musiktexte, etwa die von der Band Sonic Youth, die sich auch in einigen Arbeiten wiederfinden.“ Die Ausstellung assoziiert einen Klangfluss, das Gehirn wird angezapft, Geschichten sprudeln aus ihm heraus.

Schwarz-weiß ist der
Künstlerin am liebsten

Momentaufnahmen sind es, die sie, ganz sich selbst zugewandt, ihrem Publikum stil- und motivverändernd und voller Spontanität „zumutet“. Und die ebenso häufig voller Poesie und humorvollen literarischen Ausstülpungen die Fantasie anzuregen vermögen. Das großartige „see you later in the head of the giant“, basiert beispielsweise auf der Zeichentrickserie Adventure Time, die Keppeler mit ihren Kindern geschaut hat, wie sie berichtet.

Papierfetzen mit einfachen Sätzen, ihre Gedanken auffangend, abbildend, Absurdität in Formvollendung, Unmengen von Zeichnungen, Abdrücken – aus dem Moment heraus. „Schwarz-weiß ist mir das Liebste, mal mit Tusche oder mit dem Edding auf Kunststoff“, gibt sie preis. Auf Julia Kepplers Blog Horny and depressed teilt sie ihre Kunst, ihr Fühlen und Denken, ihre Spontanität mit der (virtuellen) Welt. Dass sie nicht von jedem verstanden wird, entspricht ihrer Denk- und Arbeitsweise: Biertrinkende Vögel, Figuren, die sich gegenseitig Regenbögen in den Mund speien, gespickt mit den wiederkehrenden Elementen ihres fragenden oder gedanklichen kreativen Schaffens. Mit ihren grafischen Arbeiten in Text- und Bildform trifft sie den kontemporären Nerv, ohne aufdringlich oder belehrend Anspruch auf den Kunstbegriff zu erheben. Gilles Hellemens ist derzeit noch Kunststudent und lebt und arbeitet in Brüssel. „Er hat mir seine Arbeiten auf dem Handy gezeigt, und ich wusste gleich, da ist irgendetwas, das ich zeigen möchte“, erzählt Jürgen Grölle. Seine erste Einzelausstellung zeigt fotografierte Modellarbeiten, Skulpturen, Video- und Rauminstallationen. „Ich spiele mit Materialien, unterschiedlichen Formen und Atmosphären“, so Hellemens, der in seinen Modellen von öffentlichen Räumen, etwa Lobbys oder Metrostationen, die Architektur mit seiner Kunstform verändert und die Diskrepanz zwischen persönlicher visueller Anziehungskraft und der von den Räumen implizierte Entfremdung verstärkt.