In die Erinnerung an die Pogromnacht mischt sich die Angst vor neuem Antisemitusmus
Erinnerung am Weinberg an die Pogromnacht 1938.
Wuppertal. Seit Jahren warnt Leonid Goldberg vor einem wachsenden muslimischen Antisemitismus und vor einem Wegschauen von Justiz und Polizei bei fremdenfeindlichen und antisemitischen Straftaten von Rechts- und Linksextremen. „Die Ereignisse besonders im vergangenen Jahr“, so bedauerte Goldberg während der Gedenkfeier anlässlich der Novemberpogrome im Jahr 1938 auf dem jüdischen Friedhof am Weinberg, „haben mich leider in allen Punkten bestätigt.“
Goldberg begründete seine Sorgen mit einer Reihe von Beispielen in ganz Europa, in Deutschland und nicht zuletzt mit dem Brandanschlag auf die Bergische Synagoge. Unter dem Vorwand des Protests gegen die Politik des Staates Israel oder gegen die Salafisten hätten sogar verfeindete antisemitische arabische Terrorgruppen sowie rechte und linke Extremisten auf der Straße im Aufruf zum Mord an Juden und zur Gewalt zusammengefunden. „Wo ist der Aufschrei der Mehrheit geblieben?“, fragte Goldberg.
Leonid Goldberg in seiner Rede zum Gedenken der Opfer der Pogrome am 9. November 1938
Remscheids Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz nannte im Namen seiner Amtskollegen aus Wuppertal und Solingen den 9. November als wichtiges Datum der Erinnerung. „Wir können an diesem Tag nicht nur an den Fall der Mauer vor 25 Jahren denken“, so Mast-Weisz.