In Elberfeld kommt die Polizei auch per Rad
Sicherheit: Die Streifen nehmen vor allem die Tal-Lagen, Spielplätze und die Samba-Trasse ins Visier.
Wuppertal. Es stimmt schon: Wuppertal ist nicht gerade eine Radler-Stadt. Doch gerade deshalb fällt Verena Bothe auf. Die Polizei-Beamtin geht nicht nur, sie fährt auch Streife. Seit dem Frühlingserwachen flitzt die 34-Jährige auf einem silber-grün lackierten Mountain-Bike durch Elberfeld - ein echter Hingucker.
"Polizisten auf dem Rad - das ist für die Wuppertaler schon ’was Besonderes", sagt Verena Bothe. Und ihr Chef, Michael Schmidt, Leiter der Wache Hofkamp, nickt dazu: "Der Aha-Effekt ist auch so gewollt." Drei Zweier-Streifen teilen sich derzeit den Dienst auf dem Rad. Eine freiwillige Aktion, die laut Schmidt von den Kollegen bestens angenommen wird, und prima in die Aktion "sicheres Elberfeld" passe.
Die Radler im Polizei-Sportdress sollen vor allem Präsenz zeigen, schreiben aber gegebenenfalls auch Knöllchen. Etwa bei Handy-Sündern oder Falschparkern. Das Einsatzgebiet erstreckt sich von der Nordstadt, durch die Elberfelder City bis zum Arrenberg. Ziele dort: Größere Grünanlagen und Spielplätze wie beispielsweise der stark frequentierte Gutenbergplatz. Auch auf der zum Rad- und Wanderweg umfunktionierten Samba-Trasse wollen die radfahrenden Streifen nach dem Rechten sehen.
Ganz klar: Radler-Einsätze werden je nach Wetterlage gefahren. Im Regen bleiben die Drahtesel im Stall. Die Elberfelder Berge schrecken die Ordnungshüter übrigens nicht. Um die Südstadt zu erklimmen, steigt die Polizei samt Rädern kurzerhand in den Bully um, lässt sich erst die Croenenberger Straße hochfahren und von dort dann ganz locker wieder ins Tal rollen. Vor einigen Jahren machten die Polizei-Radfahrer in der Südstadt auf diese Weise Jagd auf Autoknacker. Hofkamp-Chef Schmidt: "Das ist genial. Die Kollegen sind nahezu lautlos unterwegs."
In Barmen und dem Osten Wuppertals gibt’s bislang keine Fahrrad-Streifen. Das kann sich bald ändern. Fakt ist: Die Polizei denkt bereits über die Nordbahntrasse nach. Die soll bekanntlich zum Rad- und Wanderweg umfunktioniert werden. Ein Aufgabengebiet für die Polizei, dass sich dann nicht mehr nur auf Elberfeld bezieht.