Konzert Lieder von Eis und Feuer

Wuppertal · London Festival Symphonics spielten Lieder von Eis und Feuer.

Optisch und akustisch war das Konzert für die Fans von „Game of Thrones“ ein Genuss.

Foto: Schwartz, Anna (as)

Wer wird am Ende auf dem eisernen Thron sitzen? Bis zum 15. April müssen sich Fans aus aller Welt noch gedulden, dann kehrt die weltweit erfolgreiche Fernsehserie „Game of Thrones“ für die Entscheidung um die sieben Königreiche auf die Bildschirme zurück. Wuppertaler konnten sich am Samstagabend in der Historischen Stadthalle bereits auf das große Finale einstimmen: Die London Festival Symphonics präsentierten gemeinsam mit einem rund 40 Stimmen starken Chor unter der Leitung von Steven Ellery musikalische Highlights der vergangenen sieben Staffeln – stimmungsvoll in Szene gesetzt durch Licht- und Nebeleffekte.

Ob für das Spinnen politischer Intrigen oder das Erklimmen der eisigen Mauer im Norden – für jede Szenerie hat Komponist Ramin Djawadi eine epische Untermalung geschaffen. Die Londoner Musiker wussten diese mit Leidenschaft zu interpretieren; die ausladende Gestik Steven Ellerys erinnerte stellenweise beinahe mehr an spontane Gefühlsäußerungen als an ein Dirigat. Ebenso wie der Chor wirkte der Streicherklang durch die technische Verstärkung allerdings etwas mechanisch, was vor allem dem emotionalen Spiel der Solisten nicht gerecht wurde. Erst als alle Beteiligten gemeinsam ihre volle Kraft entfesselten, ergab sich ein homogenes Klangbild.

In den jeweiligen Kontext gesetzt wurden die Stücke durch stilisierte Bilder des Seriengeschehens auf einer Großleinwand, die für nicht gänzlich Eingeweihte allerdings die eine oder andere Spoiler-Gefahr bereithielten. Heimliche Helden des Abends waren die drei Herren an den massiven Trommeln, deren Wirbeln der Musik nicht nur den nötigen kämpferischen Nachdruck verlieh, sondern die zudem aussahen wie geradewegs aus Westeros angereist – Kettenhemd und Bart inklusive.

Die größten musikalischen Highlights hatten sich die Symphonics für die zweite Hälfte des Konzertabends aufgespart: Vor allem „Light of the Seven“, der atmosphärische Soundtrack des großen Showdowns im sechsten Staffelfinale und „Rains of Castamere“, dessen Cellomelodie unter Fans traumatische Erinnerungen an die wohl schmerzhafteste Folge der gesamten Serie zu wecken weiß, sorgten für Gänsehaut im Zuschauerraum. Mit dem stimmgewaltigen „The Winds of Winter“ kam die Konzertshow zu einem fulminanten Abschluss und wurde nach stehenden Ovationen und einem rockstargleichen Anheizen des Publikums durch den Dirigenten mit einer Reprise der Titelmelodie von „Game of Thrones“ geschlossen.