Wirtschaft Nachfrage nach Essen auf Rädern wächst

Wuppertal · Die Anbieter registrieren seit Ausbruch der Corona-Pandemie mehr Anfragen – über alle Altersklassen hinweg.

Immer mehr Wuppertaler greifen in Zeiten von Corona auf die Angebote von Essenslieferanten zurück.

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Seit Ausbruch der Corona-Pandemie verspüren die Wuppertaler Anbieter von Essen auf Rädern eine verstärkte Nachfrage. Burkhard Kielholz, Inhaber des Wuppertaler Casino-Menü-Services in Vohwinkel, stellt fest: „Die Bestellungen kommen nicht nur von Senioren, sondern praktisch querbeet. Also auch von Damen und Herren, die im Home-Office tätig sind und diesen bequemen Service nutzen.“

Kielholz legt dabei Wert auf die Tatsache, dass in seinem Unternehmen täglich frisch gekocht werde und die Kundschaft aus acht Menüs auswählen kann. Wie groß der Bedarf an den Kochkünsten der Vohwinkeler ist, lässt sich an den rund 2000 Essen ablesen, die laut Inhaber täglich ins gesamte Bergische Land ausgeliefert werden. „Teilweise werden die Mahlzeiten noch in Kunststoffschalen geliefert, doch der Trend geht eindeutig zum Mehrwegteller“, berichtet Burkhard Kielholz über das steigende Umweltbewusstsein von Unternehmen und Kundschaft.

Auch beim Malteser-Hilfsdienst ist die Anfrage nach Essen auf Rädern erheblich gestiegen: „Seit Juni 2020 mussten wir die Auslieferung von zwei auf drei Touren ausweiten und tragen damit der Tatsache Rechnung, dass der Bedarf bei uns um 35 bis 40 Prozent gestiegen ist“, erklärt die für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zuständige Bettina Heuschkel. „Wir bieten neben den Tiefkühl-Wochenkartons täglich fünf Heiß-Menüs zur Auswahl an, darunter auch vegetarische und für Diabetiker geeignete Gerichte sowie püriertes Essen und Trinkmenüs“, führt Heuschkel aus. Sie verweist zudem auf die langjährige vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der Hofmann-Menümanufaktur. „Derzeit liefern wir montags bis sonntags 25 bis 30 Heißmenüs pro Tour aus.“ Wobei sich der Malteser Hilfsdienst Bezirk Rheinland/ Diözese Köln zum Teil auch auf ehrenamtliche Helferinnen und Helfer und Absolventen des Freiwilligen Sozialen Jahres (Bundesfreiwilligendienst) stützt.

Anbieter setzen auf
kontaktlose Lieferung

„Alle Bereiche, die eher einen Lieferservice-Charakter haben, können seit Ausbruch der Corona-Pandemie eine verstärkte Nachfrage verzeichnen“, berichtet Heike Verlage, die für die Unternehmenskommunikation und PR von „Apetito“ verantwortlich zeichnet. „Das Verlangen, gerade bei älteren Menschen und den Angehörigen der Risikogruppen, zu Hause zu bleiben, ist hier zum Tragen gekommen“, erklärt Heike Verlage. In Wuppertal wird der Menüservice des Deutschen Roten Kreuzes mit Apetito angeboten. Und Apetito ist auch mit einem eigenen Menü-Lieferdienst, der „Landhausküche“ aktiv. Wer bei den Johannitern tiefgekühlte Gerichte bestellt, bekommt sein Essen ebenfalls von Apetito.

„Beim Menü-Service des DRK und der Landhausküche können sich die Kundinnen und Kunden für jeden Tag der Woche ihr persönliches Wunschmenü online oder aus einem bebilderten Speiseplan auswählen und heiß anliefern lassen“, so Verlage, die auch darauf hinweist, dass es zu saisonal bedingten kulinarischen Sonderereignissen wie der Spargelzeit oder dem Oktoberfest auch Extra-Angebote gibt.

Die Auslieferfahrzeuge sind mit speziellen Öfen an Bord ausgestattet, in denen die Speisen in jeweils speziellen Ofenkammern zu Ende gegart werden. Für die Kundschaft, die vom Menü-Kurier einmal wöchentlich ihre gewünschten Tiefkühl-Menüs geliefert bekommen, hat Apetito zusammen mit der Firma Caso eine spezielle Mikrowelle entwickelt, mit deren Hilfe eine „Geling-Garantie“ erzielt werde. „In 15 Minuten ist das Gericht schonend zubereitet“, versichert das Unternehmen.

Viele der Neu-Kunden der Menü-Bringdienste wollen damit weitestgehend Kontakte und damit die Ansteckungsgefahr in Zeiten der Corona-Pandemie vermeiden. Und dem tragen die Dienste auch bei der Lieferung Rechnung, indem man Wert auf eine möglichst kontaktlose Übergabe legt und Abstands- und Hygieneregeln einhält. „Doch das muss nicht zulasten einiger freundlicher Worte und liebenswürdigem Lächeln gehen“, sind sich die Anbieter einig.