Überall wo Maschinen zum Einsatz kommen, wird dieser Beruf gebraucht Industriemechaniker sind wie ein Herzschrittmacher
Wuppertal · Überall wo Maschinen zum Einsatz kommen, werden Menschen aus diesem Beruf benötigt. Sie haben eine wichtige Aufgabe.
„Ich habe mich in der Schule schon immer sehr für Technik interessiert, mein Lieblingsfach ist Mathematik.“ Mit seiner Leidenschaft ist Mohammed Elosrouti in seinem Ausbildungsberuf genau richtig: Der 18-Jährige steht an der Fräsmaschine und kontrolliert das Flachsenken einer Bohrung seines Werkstücks, einer Deckplatte.
Elosrouti absolviert bei der Firma Knipex, die in Wuppertal Zangen für professionelle Anwender herstellt, eine Ausbildung zum Industriemechaniker.
Industriemechaniker kümmern sich nicht um die Herstellung der Produkte selbst, also Zangen etwa. Vielmehr sind sie dafür verantwortlich, dass die Produktionsanlagen und Maschinen in Industrieunternehmen reibungslos funktionieren. Dafür lernen die Auszubildenden etwa, Teile für die Maschinen anzufertigen und einzubauen, die Anlagen zu warten und Systeme einzurichten.
Drehen, Fräsen,
Bohren, Feilen
„Im 1. Ausbildungsjahr beginnen die Azubis mit einem Lernprojekt, in dem alle Kenntnisse und Fertigkeiten vermittelt werden müssen“, sagt Thorsten Herkert, Technischer Ausbildungsleiter bei Knipex. In Arbeitsgruppen trainieren die angehenden Fachkräfte dann, wie man Projekte effektiv aufteilt und Werkzeuge, Materialien sowie Maschinen- und Bearbeitungszeiten plant.
Die Azubis bekommen das Drehen, Fräsen, Bohren, Feilen und Biegen beigebracht, so dass sie fit werden in der millimetergenauen Fertigung von Bauteilen. In der Berufsschule werden Fächer wie Mathematik, Physik und Informatik unterrichtet, um die Grundlagen der Steuerungstechnik zu verstehen oder Berechnungen zu machen.
Luca Tremper, ebenfalls angehender Industriemechaniker bei Knipex, misst mit der Schieblehre die Bohrungsabstände an einer Deckplatte aus. „Vor Weihnachten geht‘s noch in die Härterei, wo ein Härteofen nach Wartungsplan gewartet wird“, erzählt der 20-Jährige.
Die Ausbildung sei sehr abwechslungsreich. Die angehenden Fachkräfte besuchen verschiedene Abteilungen, zum Beispiel die Instandhaltung, den Maschinenbau, die Flachschleiferei. „Die Instandhaltung ist meine Lieblingsabteilung“, erzählt Tremper.
Wer sich für die Ausbildung interessiert, sollte auf jeden Fall technisches Verständnis, aber auch handwerkliches Geschick mitbringen. Dann geht der Berufsalltag später leichter von der Hand, etwa wenn es um die Erstellung von Bauteilen oder das Einrichten und Inbetriebnahme von Systemen geht.
Unternehmen bevorzugen Bewerber mit einem guten Haupt- oder Realschulabschluss. Voraussetzung ist das allerdings nicht. „Zielsetzung ist den eigenen Nachwuchs zu sichern und Leute im Unternehmen zu halten“, sagt Herkert. Luca Tremper möchte nach seiner abgeschlossenen Lehre noch eine Weiterbildung zum Techniker machen. Ebenso bietet sich die Qualifizierung zum Industriemeister Metall an. Wer alle Voraussetzungen mitbringt kann auch an die Hochschule gehen, und etwa Maschinenbau, Produktionstechnik oder Mechatronik studieren. dpa