Interview: Drei Fragen an Schauspieler Winni Walgenbach
Wuppertal. Der Wuppertaler Schauspieler und Musiker Winni Walgenbach, der zuletzt mit dem Theaterstück "Bohm & Böhmer" in leeren Ladenlokalen auftrat, fliegt am 25. März nach Afrika.
In Kinshasa, der Hauptstadt der Demokratischen Republik Kongo, hilft er im Kulturzentrum ’Espace Masolo’ beim Aufbau einer Blaskapelle. Das Goethe-Institut und die Stiftung Entwicklungszusammenarbeit Baden-Württemberg unterstützen das Projekt.
Was ist das Espace Masolo?
Walgenbach: Das ’Espace Masolo’ ist ein Kulturzentrum in Kinshasa, das mit Straßenkindern arbeitet. 2003 gegründet, bietet es den Kindern neben dem Unterricht in Lesen, Schreiben und Rechnen die Möglichkeit, künstlerische und kunsthandwerkliche Metiers zu erlernen.
Wie kam die Verbindung zum Espace Masolo zustande?
Walgenbach: Im Rahmen der deutsch-französisch-kongolesischen Theaterproduktion ’Le cadeau’, für die ich die musikalische Einrichtung übernommen hatte, lernte ich 2005 in Bochum die Gründer des ’Espace Masolo’ kennen. Daraus entstand ein kontinuierlicher Kontakt, und als im Sommer 2008 die Gründung einer Blaskapelle gestartet wurde, war ich zum ersten Mal in Kinshasa.
Wieso soll dort eine Blaskapelle gegründet werden und woher kommen die Instrumente?
Walgenbach: Blaskapellen werden zu Beerdigungen, Hochzeiten und anderen Anlässen engagiert. Sie bieten also eine Möglichkeit, Geld zu verdienen in einem Land, das so gut wie keinen regulären Arbeitsmarkt kennt. Vor allem aber ermutigt es die Kinder, ein neues Bewusstsein von sich selbst zu entwickeln, Selbstvertrauen zu tanken und neue Ziele anzugehen. Die Instrumente wurden von einem Posaunenchor in Schorndorf bei Stuttgart und einer Musikschule in Straßburg gesammelt und von einem Instrumentenbauer überholt.