Jäger der verlorenen Schnäppchen bei der Fundsachen-Auktion

Bei der Fundsachen-Auktion kommt Kurioses untern Hammer.

Wuppertal. Eine Markentasche und darin ein Schalke-Trikot für 20 Euro. Ein Angelkoffer für 44 Euro. Und eine Kiste voller Handys zum Preis von 160 Euro. Etwa 80 Schnäppchenjäger sind jüngst zum Lichthof des Barmer Rathauses gekommen, um bei der Versteigerung des Fundbüros etwas Günstiges zu ergattern.

Einer von ihnen ist Mourad Kasmi. Er war vor Jahren schon einmal dabei und hatte sein Wunschhandy günstig ersteigert. Als er von der Auktion im Rathhaus gehört hat, wollte er unbedingt wieder dabei sein. „Ich mach das aus Jux und Dollerei“, sagt der Einzelhandelskaufmann (26). Zum Aufwärmen hebt er die neongelbe Auktionskarte ein paar Mal und ersteigert 20 Regenschirme. Dann werden die Objekte größer.

Zum Ersten, zum Zweiten, zum Dritten — und Mourad Kasmi rollt ein blau-silbernes Mountainbike vom Auktionstisch. 15 Euro hat er dafür bezahlt. Es ist etwas dreckig, hat Gebrauchsspuren und einen platten Reifen, aber immerhin auch 21 Gänge. „Das kommt erst mal in den Keller und wird später für den Sommer wieder fit gemacht“, erklärt er mit dem Lächeln des erfolgreichen Schnäppchenjägers.

Was ersteigert wurde, muss sofort bezahlt und abgeholt werden. Immerhin lagen die Sachen bereits sechs Monate im Fundbüro. Dort arbeitet Christa Kutz und wundert sich nicht einmal mehr über originalverpackte Handys, Festplatten und Kaffeemaschinen, die im Bus liegen gelassen werden. „Bei uns werden sogar Kinderwagen oder Beinprothesen abgegeben“, sagt sie. Letztere werden allerdings nicht in der Auktion angeboten.

Neben zahlreichen Regenschirmen werden vor allem Turnbeutel und Handys versteigert. Die Gegenstände konnten eine Stunde vor Auktionsbeginn genauer inspiziert werden, von einigen gab es sogar vorab Fotos auf der Internetseite des Rathauses. Am Ende der Auktion ist kein Fundstück übrig geblieben — das Teuerste war eine Goldkette für 300 Euro. Der Erlös geht in die Stadtkasse — diesmal sind es 6675 Euro und damit die zweithöchste Summe in acht Jahren Fundsachen-Versteigerung.

“ Wer Verlorenes findet, kann es im Fundbüro im Rathaus , in Bürgerbüros oder bei der Polizei abgeben. Abholen kann man wiedergefundenes Eigentum montags bis freitags, 8- 12.30 Uhr in der dritten Etage des Barmer Rathauses.