Jana Voosen träumt vom Märchenfilm

Die Schauspielerin und Autorin macht derzeit eine Babypause — aber mit Unterbrechungen.

Foto: Kilian Riedhof

Das Mutterglück spricht aus jedem Satz, den Jana Voosen sagt. Seit sieben Monaten spielt ein Baby die Hauptrolle im Leben der Schauspielerin. „Ich mache derzeit eine Pause“, sagt die Wahl-Hamburgerin. Aber ganz ohne zu arbeiten, geht es doch nicht. Für die Lesung morgen in ihrer Heimatstadt Wuppertal und für die Gala am Donnerstag zur 20-jährigen Wiedereröffnung der Stadthalle ist Voosen in diesen Tagen wieder zu Hause. „Ich habe auch schon wieder zwei Drehtage gehabt. Das ist schon stressig, wenn man stillt.“

Also tritt die Schauspielerin, die mit dem Regisseur Kilian Riedhof verheiratet ist, ein wenig kürzer und widmet sich mehr ihrer zweiten Profession. Sie ist nämlich auch eine erfolgreiche Schriftstellerin. Ihre romantischen Komödien, etwa „Allein auf Wolke 7“ oder „Liebe mit beschränkter Haftung“ verkaufen sich sehr gut und machen auch der Autorin Spaß.

Chicklit, also Literatur für Hühner, heißt das Genre in Fachkreisen. Aber Jana Voosen hat Humor genug, das nicht als frauenfeindlich zu empfinden. Dass ihre Leserschaft überwiegend weiblich ist, zeigt, dass ihre Fans das genauso sehen.

„Ich habe mit dem Schreiben begonnen, weil ich nicht wusste, wohin mit meiner kreativen Energie“, sagt Voosen (39). Für sie gehören Schriftstellerei und Schauspielerei zusammen. Ihr fällt es leichter, sich vor der Kamera in Rollen hineinzudenken, weil sie das als Schriftstellerin ja auch immer machen muss.

Das scheint wirklich zu funktionieren. Jana Voosen gehört zu den viel gefragten Film- und Fernsehstars. Sie gilt nicht nur als freundlich, umgänglich und kollegial. Sie ist auch vielseitig und lässt sich nicht auf einen bestimmten Typ festlegen. Kriminalfilme wie Tatort und Stahlnetz, Komödien wie „Geliebte Familie“ oder das Drama „Der Fall Barschel“ zeigen das. Vielleicht ist das auch der Grund dafür, dass Voosen kein Vorbild hat. Es gebe viele Frauen, die tolle Schauspielerinnen seien. „Aber ein Vorbild? Nein.“

Auch Traumrollen hat die Wuppertalerin nicht. „Aber ich würde gern einmal in einem Märchenfilm mitspielen“, sagt sie. Fantasy, Stücke mit historischem Hintergrund gefallen ihr. Deshalb erinnert sie sich auch gern noch an die ZDF-Reihe „Im Tal der wilden Rosen“. Die Kostüme haben es Voosen angetan. „Ich war die Zofe der Gräfin.“

Dass sich Schauspielerin werden wollte, war für Jana Voosen schon immer das Ziel. Dennoch absolvierte sie nach dem Abitur eine Banklehre. „Um meine Eltern zu beruhigen.“ Die Liebe zur Schauspielerei war viel stärker. Die Zeit im Theater in Cronenberg (TiC), dann die Schauspielschulen in Hamburg und New York, schließlich ab 2002 die ersten Fernseh- und Filmrollen — Jana Voosen ist angekommen in ihrem Beruf. Und sie gewinnt ihm immer noch neue Facetten ab. Theaterstücke hat sie auch schon geschrieben, drei an der Zahl. Doch selbst Theater zu spielen gehört nicht zu ihren Vorlieben. Film, Fernsehen, Literatur, und dazu eine Familie — das reicht für ein ausgefülltes Künstlerleben.

In fünf Monaten will Voosen die Babypause beenden. Es gibt nämlich noch viel zu spielen und viel zu schreiben.