Janas Igeltagebuch (16): Igel pflegen ist gar nicht so leicht
Wer einen Igel bei sich aufnehmen will, sollte einiges beachten.
Wuppertal. Während Lotti außer Haus ist, mache ich mir Gedanken über die vergangenen Tage und Wochen unseres Zusammenlebens. Als ich damals beschlossen habe einen Igel bei mir aufzunehmen, wusste ich noch nicht so recht, worauf ich mich da eigentlich einlasse. Ich kannte Igel vom Sehen — sonst wusste ich nicht wirklich viel über sie. Heute weiß ich: Einen Igel zu pflegen ist keine Aufgabe, die man auf die leichte Schulter nehmen sollte. Sie erfordert auch ein bisschen Zeit. Ein halbe Stunde täglich - mindestens.
So ein Igel benötigt viel Ruhe und vor allem viel Platz. Nachts werden die kleinen Raubtierchen aktiv und brauchen dementsprechend viel Auslauf. Auch die richtige Ernährung spielt in der Pflegezeit eine ganz entscheidende Rolle. Viele Igel sind unterernährt und müssen zum Winter aufgepäppelt werden. So auch mein Pflegeigel Lotti. Wie bereits berichtet, muss sie In regelmäßigen Abständen auf die Waage. Lottis Gewichtsverlauf dokumentiere ich in einem Pflegeprotokoll, das ich mir aus dem Internet herunterlade.
Eine Sache lerne ich besonders schnell: Ratschläge aus dem Bekanntenkreis sind mit vorsicht zu genießen, selbst wenn sie noch so gut gemeint sind. Am häufigsten höre ich, dass man einen unterernährten Igel Milch vorsetzen sollte — ein nicht nur absolut falscher, sondern auch lebensgefährlicher Tipp. Zum Glück beantworten die Mitarbeiter der Igelstation gerne Fragen und klären Unsicherheiten, damit das Zusammenleben mit dem Igel ein Spaß für alle Beteiligten wird. Eben so wie bei mir und Lotti.