„Jetzt blüht alles auf einmal“

Narzissen, Scilla und Forsythien zieren den Botanischen Garten. Hobbygärtner können bereits die ersten Beete umgraben.

Wuppertal. "Das geht jetzt Ruckzuck", sagt Gärtnermeister Dirk Derhof, während er auf die zahlreichen Farbtupfer im Botanischen Garten deutet. "Nach dem langen und harten Winter blüht nun alles auf einmal - in den vergangenen Jahren ging das alles etwas schleichender." Der späte Frühling lässt die Natur in diesen Tagen explodieren.

Blaue Scilla, gelbe Narzissen und lila Lerchensporn stecken ihre Köpfe aus der Erde; Forsythien, Tulpen, Leberblümchen blühen. Sie sind nach den Schneeglöckchen und Krokussen die ersten Gewächse, die den Botanischen Garten zieren. Als nächstes werden die Pfingstrosen sprießen - das erfahren zahlreiche Besucher während einer Führung durch die Hardt-Anlagen.

"So viele Menschen sind selten dabei", sagt Hobbygärtner Werner Eiker, der oft und gerne durch den Botanischen Garten wandelt. "Wahrscheinlich weil die Sonne jetzt rauskommt." Er hat schon Stiefmütterchen in seinem Garten gepflanzt und Salat und Kohlrabi im Treibhaus angesetzt. Besucherin Nathalie Freese hat vor kurzem ihren Buxbaum vom Keller auf den Balkon verfrachtet. Auch Jutta Lauxen hat schon Abutilon-Kübel in ihren Garten gestellt und die Erde umgegraben, sie seufzt lächelnd: "Es ist einfach schön, nach so langer Zeit wieder dreckige Fingernägel vom Gärtnern kriegen zu können."

Hobbygärtner können jetzt getrost im eigenen Garten oder Balkon loslegen. "Es ist kein heftiger Frost mehr zu erwarten, die Beete können deswegen gut vorbereitet werden", erklärt Dirk Derhof. Im Klartext: Unkraut zupfen, Stauden zurückschneiden und Erde umgraben. In den nächsten Woche können dann die ersten Pflanzen gesetzt werden. Ein Tipp vom Experten: Pflanzen im Gewächshaus vorziehen.

Wer schnell etwas fürs Auge will, kann auf dem Balkon Stiefmütterchen oder vorgetriebene Tulpenzwiebeln wie Narzissen setzen. Und wer etwas für Augen und Magen will, kann in den kommenden Wochen ebenfalls Gemüse - Salat, Lauch oder Petersilie - pflanzen. Gelitten haben unter dem langen und kalten Winter übrigens die Rosen, sagt Dirk Derhof: "Die brauchen länger, um zu wachsen. Außerdem werden sie wohl weniger austreiben als sonst."

Allergiker aufgepasst: Auch die ersten Pollen sind unterwegs - Hasel, Kornelkirsche und Ahorn treiben bereits aus.