Der Botanische Garten blüht auf
Sommerblüher wie die Liebesblume, der Stachelmohn und das Indische Blumenohr ziehen Blicke auf sich.
Hardt. Gelb, Rot, Orange leuchten die Blüten im Botanischen Garten und laden zum Flanieren und Bewundern ein. Allerdings sind es vor allem exotische Blumen, die derzeit mit ihrer Pracht locken. „Die einheimischen Pflanzen sind meistens entweder schon abgeblüht oder kommen erst etwas später“, erklärt Gärtner Dirk Derhof. Selbst gezogene Pflanzen in Blüte sind deshalb momentan eher nicht zu erleben; die einjährigen Pflanzen kaufen auch die Gärtner des Botanischen Gartens ein, mehrjährige überwintern im Gewächshaus. Die vielen sonnigen Tage haben jedoch bei allen Blumen besonders viele und große Blüten hervorgebracht. „Je schöner und trockener der Sommer, desto besser wachsen sie“, sagt Derhof — immer verbunden natürlich mit dem regelmäßigen Gießen der Pflanzen.
Gleich am Eingang des Botanischen Gartens steht die Canna Indica, das indische Blumenrohr aus Südamerika. Aus dicken, spitz zulaufenden Blättern kommen die Blüten an einem langen Stängel hervor. Eine Sorte blüht gelb, die andere orangefarben. Daneben steht — ganz in Blau — die Agapanthus oder Liebesblume. Die Lilienart kommt aus Afrika und besticht mit ihren langen, dünnen Blättern und der hohen, sternförmig wachsenden Blütentraube mit den vielen einzelnen Blüten. „Die braucht nur jeden zweiten oder dritten Tag Wasser — je weniger Pflege, desto besser“, erklärt Derhof.
Die großen Engelstrompeten mit ihren hängenden, mehr als handtellergroßen dunkelgelben Blüten kennt wohl jeder Besucher des Botanischen Gartens. „Sie sind giftig in allen Teilen, aber sehr beliebt“, sagt der Gärtner. Mit seinen vier Kollegen schneidet er die Engelstrompeten so in Form, dass sie nicht zu groß werden, gleichzeitig aber hübsch über den Bänken hängen. Bei dem großen Unwetter hat der Hagel allerdings einige Blüten zerstört.
Fast unscheinbar wirkt daneben die Portulak, die sich mit ihren fleischigen, kleinen Blättern auf dem Boden ausbreitet. Doch bei diesem Wetter blüht sie über und über mit kleinen, aber intensiv rot strahlenden Blüten mit gelbem Inneren. „Denen macht die Trockenheit nicht so viel aus“, erklärt Derhof. In einem Sommerbeet haben die Gärtner weitere Pflanzen zusammengefasst, die sich in ihrer Farbpracht zu übertreffen versuchen. So prangt das Wandelröschen (Lantana Camara) mit seiner Blütendolde, deren einzelne Blütchen zwischen rot und hell-orange wechseln. Mit glockenförmiger blauer Blüte steht daneben die Convolvulus, eine Zuchtform der Winde. Mit kleinen gelben Blüten bedeckt der Zweizahn (Bidens) das Beet.
Während etliche der gezüchteten Blumenarten nur wenig Nektar enthalten, summen die Bienen und Hummeln eifrig zwischen den Sommervergissmeinnicht herum. Zwar sind dort schon etliche Blüten verblüht, doch die Insekten finden offenbar immer noch genug Nektar. Auch bei den orangefarbenen Blüten des Cosmos/Schmuckkörbchen fühlen sie sich wohl. Einen Kontrast bildet der Stachelmohn mit seinen stacheligen Blättern. Vor dem Botanischen Garten bilden verschiedenfarbige Begonien wie jedes Jahr ein buntes Blütenmeer. „Die funktionieren einfach gut, deshalb machen wir das immer wieder“, sagt Derhof.