Jetzt rollen wieder Autos über die Brücke Brändströmstraße

Am Freitag wurde das Bauwerk nach jahrelangen Bauarbeiten wieder freigegeben. Ganz fertig ist der Neubau aber trotzdem noch nicht.

Foto: Andreas Fischer

Heckinghausen. Freitag, 14.50 Uhr, Brändströmstraße in Heckinghausen: Oberbürgermeister Andreas Mucke, Hannelore Reichl, Leiterin des städtischen Ressorts Straßen und Verkehr, sowie einige kräftige Stadtverordnete räumten bei „Hitzefrei“-Temperaturen die schwere Bake beiseite und gaben den Verkehr auf der Brücke Brändströmstraße in nördlicher und kurz darauf auch in südlicher Richtung frei. Damit endete ein jahrelanges Ärgernis und Verkehrshindernis, das Autofahrer und zeitweise auch Fußgänger viel Zeit, lange Umwege und Nerven gekostet hatte.

Ein Nissanfahrer hatte wohl extra auf diesen historischen Moment gewartet und passierte die Brücke erfreut hupend erst bergabwärts und kurz darauf auch als Erster in Richtung Heckinghauser Straße. Zwar haben die vergeblich versuchte Sanierung, der erforderliche Abriss und der Neubau eine gefühlte Ewigkeit gedauert, doch Hannelore Reichl und Thomas Eiting vom Presseamt wiesen ausdrücklich darauf hin, dass man die endgültige Fertigstellung für das dritte Quartal dieses Jahres geplant hatte. „Damit sind wir vier Monate eher fertig als geplant“, verkündete der Oberbürgermeister stolz. Das Stadtoberhaupt vergaß aber nicht, auf die lange Leidenszeit für Passanten und Autofahrer hinzuweisen.

Christoph Brüssermann, Bezirksbürgermeister

Zunächst sollte ab 2013 saniert werden, und während dieser Arbeiten kam es zu einem schweren Unfall, an dessen Folgen der verunglückte Arbeiter verstarb. Dann stellten sich die vorliegenden Pläne als falsch heraus. „Weder die Stärke der Stahldecken noch die eingezeichneten Schweißnähte stimmten“, wie Thomas Eiting berichtete. „Es musste abgerissen und neu gebaut werden.“

Das warf aber zusätzliche Probleme auf, denn unter der Brücke Brändströmstraße führt bekanntlich die Haupttrasse der Bahn her. Die Starkstromleitungen mussten abgeklemmt werden, es durfte nichts auf die Gleise fallen, Menschen und Material mussten geschützt werden. Die von der Deutschen Bahn verordnete Osterpause konnte jedoch für die Anfang 2017 begonnenen Bauarbeiten ebenso wenig optimal genutzt werden wie die Vollsperrung während der Sommerferien 2017.

In den Osterferien hatte die Bahn nicht die Oberleitungen gekappt, obwohl sie das vorher angekündigt hatte. „Verständlich, dass da der Frust aller Menschen, die diese Brücke nutzen wollten, ständig stieg“, zeigte OB Mucke ebenso Mitgefühl wie Christoph Brüssermann. Der Bezirksbürgermeister atmete auf, als der Verkehr wieder erst zaghaft, dann aber lebhaft in beide Richtungen rollte. „Aber jetzt wollen wir hoffen, dass diese Brücke noch eine lange Lebensdauer hat.“

Hannelore Reichl gab das Lob für die schnellere Fertigstellung an ihre Mitarbeiter weiter und stellte in den Vordergrund, dass bei diesem und auch anderen Vorhaben die Sicherheit der Beteiligten oberste Priorität hatten. Die Kosten für das Projekt belaufen sich insgesamt auf 3,2 Millionen Euro, von denen sich die Stadt Wuppertal allerdings eine runde halbe Million von der Bahn zurückholen will. Aktuell sei man in Gesprächen, hieß es zuletzt auf WZ-Anfrage dazu.