Johannistal: Fernwärme für 341 Wohnungen
Die Stadtwerke schließen Wohnpark im Wuppertaler Süden für 420.000 Euro ans Netz an.
Wuppertal. Ende Juni 2008 wurde das Projekt offiziell vorgestellt - jetzt nimmt es mehr und mehr Form an: Bei der Einrichtung der Fernwärmetrasse auf den Südhöhen haben die Wuppertaler Stadtwerke (WSW) mit dem Wohnpark Johannistal einen weiteren Großabnehmer ins Boot geholt. Bis Ende dieses Jahres soll die Trasse Süd installiert sein. Insgesamt werden bis 2011 gut 12 Millionen Euro ins Gesamtvorhaben investiert.
Ausgangspunkt der Fernwärmetrasse Süd ist - wie berichtet - das Müllheizkraftwerk der AWG auf Korzert. Dessen Wärme aus der Müllverbrennung nutzend, zieht sich die Pipeline nach ihrer Fertigstellung über Lichtscheid bis ins Gewerbegebiet an der Otto-Hahn-Straße in Ronsdorf.
Angelegt wird die insgesamt 3,2 Kilometer lange Trasse - sie führt unter anderem an der L 418 entlang - in Etappen. Ein Ziel der Trassenbauer ist es, möglichst viele Großabnehmer ans Netz zu holen, damit sich die Millionen-Investition auf lange Sicht rechnet. Mit dem Wohnpark Johannistal ist das offensichtlich gelungen: Nach Angaben der WSW umfasst die Anlage 341 Wohneinheiten, die bislang jährlich mit etwa 444.000 Liter Heizöl versorgt werden. Nach der Umstellung auf Fernwärme rechnen die Stadtwerke alleine in dieser Siedlung mit einer Kohlendioxid-Einsparung von 1200 Tonnen jährlich. Derzeit werden die insgesamt 26.000 Quadratmeter Fläche noch durch einen 16 Jahre alten Ölkessel versorgt.
Der Anschluss an die Trasse auf 400 Meter Länge schlägt mit gut 420.000 Euro zu Buche. In den acht Wohngebäuden müssen außerdem noch Übergabestationen eingerichtet werden, die noch einmal 200.000 Euro kosten. Diese Investitionen werden laut WSW über einen Wärmeservice-Vertrag refinanziert, ohne dass die Wohnungseigentümer mit den unmittelbaren Anlagen-Kosten belastet werden. Für die Wartung und Instandsetzung der Anlagen werden die WSW zuständig sein. Die Anschlussarbeiten im Johannistal sollen im Frühjahr 2010 abgeschlossen sein. Solange wird die Öl-Anlage noch parallel weiter betrieben.
Jenseits dessen gehen die Arbeiten an der Trasse Süd weiter: Erörtert wird derzeit unter anderem der Anschluss der BEK-Gebäude auf Lichtscheid, wo die Energie aus der Pipeline für die Kühltechnik im Rechenzentrum umgewandelt werden kann.
Wie berichtet, sollen unter anderem auch die Neu-Ansiedlungen auf dem ehemaligen Kasernengelände langfristig mit Fernwärme aus dem Müllheizkraftwerk versorgt werden.