Jubiläum: Starkes Bündnis gegen Rechts
Zehn Jahre Initiative für Demokratie und Toleranz. Aber Neonazis werfen neue Anker.
Wuppertal. Medya Cesen strahlt und kündigt die erste Band an. Damit beginnt auf dem Kirchplatz das Fest zum zehnjährigen Bestehen der Initiative für Demokratie und Toleranz. Für Moderatorin Cesen ist Musik ein sehr taugliches Mittel der Verständigung zwischen Kulturen. Aber das Miteinander ist auf mehr angewiesen und hat auch Schattenseiten zu bewältigen. Tatsächlich gründete sich der Verein anlässlich eines solchen betrüblichen Ereignisses, nämlich nach Übergriffen der rechten Szene auf das Mahnmal beim ehemaligen KZ Kemna.
Michael Visser vom Ressort Zuwanderung und Integration wagt kein Resümee zu der Frage, ob seither die Gewaltbereitschaft zugenommen hat und rechte Gruppierungen gefährlicher geworden sind. Als positiv bewertet er, dass das Netzwerk gegen Rechtsextremismus immer engmaschiger wird. „Wir haben eine Vielzahl neuer Träger hinzugewonnen, die außerdem das Angebot ihrer Projekte verstärken.“ Auf dieser Basis sei eine effiziente Arbeit mit Schulen und mit der Kommunalpolitik möglich.
Besondere Aufmerksamkeit gelte der aktuellen Situation in Vohwinkel, wo die rechte Szene ihre Aktivitäten konzentriere. Dort bestehe ein hoher Bedarf an Aufklärungsarbeit. Ob hinter der Agitation auch Kapital stecke, könne er nicht beurteilen, sagt Visser.
Immerhin sei es so, dass die Szene offenbar einen regen Austausch pflege. So erklärt er sich auch das gelegentliche Ausweichen auf den Berliner Platz, wo kürzlich die Markierung eines Neonazi-Treffpunkts entfernt wurde. Allem Anschein nach gehe es darum, abseits von Vohwinkel neue Anker zu werfen. gör