Kantorei Dreiklang überzeugt mit Johannes-Passion von Bach

Chor, Solisten und Orchester begeistern die vielen Zuhörer in der Friedhofskirche.

Elberfeld. Auf eine musikalische Pilgerreise zu Johann Sebastian Bach und seiner „Johannes-Passion“ gingen am Karfreitag die Besucher der Friedhofskirche. Sicher nicht nur wegen des Feiertages, sondern weil das Können der Kantorei Dreiklang hinlänglich bekannt ist, war die Kirche an der Hochstraße zu diesem Hörgenuss bestens gefüllt. Als „vital und federnd, jubilierend“ beschreibt Zuhörerin Christiane Lemke nach gut zwei Stunden das Konzert.

Die Sopranistin Nadine Balbeisi, Tenor Mark Heines sowie Alt-Stimme Angela Froemer und der Mann mit dem Tiefen Bass, Markus Auerbach, unterstützten den Chor als stimmgewaltige Solisten. Virtuos, zugleich inbrünstig gestalteten die vier ihre jeweiligen Partien farbig und plastisch und bildeten zugleich Kontrapunkte zum Chor.

Bachs Passions-Oratorium in zwei Teilen ist „wohl eines der strahlendsten und gleichermaßen berührendsten Werke über Jesu Passion und verbindet christlichen Glauben und menschliches Empfinden in eindrücklicher Weise“, hieß es in dem von Roland Schwank, Leiter der Kantorei Dreiklang, verfassten Vorwort im Programmheft. „Auch 289 Jahre nach ihrer Uraufführung hat sie ihre bewegende Kraft bewahrt.“ Was wohlmöglich am Komponisten selbst liegt, der ein moderner, in die Zukunft weisender Klangkenner gewesen ist, und andererseits zutiefst in der Tradition verwurzelt war. Vielleicht liegt besondere Magie in dieser Passion, weil die Figur des Jesus den Zuhörenden doch immer wieder aufs Neue herausfordert, sich zu fragen: Gibt es eine Überzeugung, für die ich mein Leben aufs Spiel setzen würde?

Die Sache mit dem Glauben ist keine einfache Geschichte in unserer heutigen Gesellschaft, das Schwierigste und zugleich Einfachste am Glauben ist das Vertrauen. Und über das kindliche Vertrauen in Gott und seine Verheißungen erzählten die Kantorei Dreiklang, die Solisten sowie das mal mild und leise, mal aufbrausend-donnernde Orchester mit ihrer rundherum gelungenen Interpretation der Johannes-Passion. Ebenso passend wie versöhnlich stand am Ende der Choral zum Abschluss, in dem der Chor die Hoffnung auf die Auferstehung zum Ausdruck bringt:

„Ach Herr, laß dein lieb Engelein am letzten End die Seele mein in Abrahams Schoß tragen, den Leib in sein’m Schlafkämmerlein gar sanft, ohn einge Qual und Pein, ruhn bis am jüngsten Tage. Alsdenn vom Tod erwecke mich, daß meine Augen sehen dich in aller Freud, o Gottes Sohn, mein Heiland und Genadenthron, Herr Jesu Christ, erhöre mich, erhöre mich, ich will dich preisen ewiglich.“