Kasinokreisel: Gefahr für Fahrradfahrer
Parkende Autos und die Einfahrt einer Parkgarage erschweren das Befahren des Radwegs.
Wuppertal. Ein blaues rundes Schild mit einem weißen Zweirad zeigt es auf: Der Radweg an der Kasinostraße ist zwingend zu nutzen — und das Schild ist nicht nur ein Hinweis auf die Existenz dieses Fahrradstreifens. Doch das wird sich nun ändern.
„Die Benutzung ist lebensgefährlich, wenn man schneller unterwegs ist“, sagt etwa Ulrich Schmidt und spricht dabei von einer Geschwindigkeit von ungefähr 25 Kilometern pro Stunde. Dem passionierten Fahrradfahrer sind die Lieferfahrzeuge eines Pizzaservice und die vielen Ein- und Ausfahrten ein Dorn im Auge: „Häufig ist der Radweg zugeparkt“, berichtet er. Außerdem würden viele Autofahrer, die aus der Parkgarage kämen, nur auf den Straßenverkehr achten und nicht auch auf Radfahrer. „Es besteht ein hohes Risiko, übersehen zu werden.“
Ähnliche Töne schlägt auch Klaus Lang, Vorsitzender des ADFC an: „Das ist ein sehr gefährliches Stück“ und man sei froh, dass die Regelung wieder geändert werde. Bereits im letzten Jahr war die Benutzungspflicht für einige Monate aufgehoben, später aber rückgängig gemacht worden. Grund war ein geändertes Verkehrskonzept, Radfahrer sollen nun vom Kasinokreisel aus nicht mehr die B7 befahren, um zum Robert-Daum-Platz zu kommen.
Die Stadt hat das Problem erkannt. „Unser Ziel ist es, dass der Radweg nicht mehr verpflichtend genutzt werden muss“, erklärt Stadtsprecher Thomas Eiting. Vorerst wolle man das Schild abmontieren. „Es ist aber noch nicht klar, ob das später wieder geändert wird“, sagte er. Nach Ende der B7-Sperrung werde das ganze Verkehrskonzept um die Kasinostraße noch einmal überprüft. Somit kann es auch bauliche Veränderungen zu Gunsten eines sichereren Fahrradwegs geben. Konkrete Pläne gibt es dazu aber noch nicht.
Bis das Schild nicht mehr am Kasinokreisel steht, bleibt Ulrich Schmidt aber nur eine Lösung: Er fährt immer bremsbereit. „Ich bräuchte nur einmal nicht aufzupassen und dann gäbe es einen Unfall“, sagt er. Da könne man auch Vorfahrt haben, aber als Fahrradfahrer sei man der Verlierer eines Zusammenstoßes. „Für mich ist die Straße sicherer“. Aus seiner Sicht trüge der sichere Schein des Radwegs.