Katernberger Grundschüler lernen bald am Hasenbergbach

Stadt holt den Bach zurück ans Tageslicht und macht ihn für die Kinder erlebbar. In der BV wurden dazu die Pläne vorgestellt.

Foto: Stefan Fries

Katernberg. Momentan ist das Gelände vor allem noch eins: Baustelle. Thomas Lehn vom städtischen Gebäudemanagement zeigte allerdings jüngst, was sich die Planer für das Außengelände der Grund- und Gesamtschule an der Kruppstraße vorgenommen haben. In der Sitzung der Bezirksvertretung Uellendahl-Katernberg kamen die Entwürfe, die Lehn gemeinsam mit Ralf Ostermann vom Ingenieurbüro Franz Fischer und dem Garten- und Landschaftsplaner Lothar Knebel vorstellte, jedenfalls gut an. Ein Ziel der Arbeiten: Der Hasenbergbach, der seit Jahrzehnten verrohrt unter dem Schulgelände verläuft, wird wieder freigelegt und integraler Bestandteil des Außengeländes der Grundschule. Auf gut 170 Metern wird er bald über das Gelände fließen. Die „ökologisch bestmögliche Aufwertung und zudem wirtschaftlich günstigste Lösung“, wie Lehn erklärte.

Foto: Stefan Fries

Eine Win-Win-Situation für die Stadt also. Und auch, wenn der Bach eher ein Bächlein ist, war die Planung umfänglich. Zahlreiche Gremien und Behörden wie die Untere Naturschutzbehörde, die Untere Wasserbehörde, das Ressort Grünflächen und Forsten und natürlich die Schulen selbst wurden einbezogen.

Eine Sanierung der alten Rohre, das sei schnell klar geworden, lohne nicht mehr, ebenso wenig, neue zu verlegen. Sie liegen zudem recht tief, da es mal den Plan gab, dort eine Straße zu bauen — die dann nie kam. Durch Undichtigkeiten bestünde, so Lehn, sogar die Gefahr, dass es zu Schäden am neuen Gebäude kommen könnte. Die Rohre werden deshalb verfüllt und der Bach zukünftig, wie es in der Sitzung hieß, „erlebbar“ sein. Vor allem für die jüngeren Schüler, da der Hasenbergbach hauptsächlich am Rand des Grundschul-Areals entlang geführt werde. Nur im Bereich der Wiesenmulde auf einer Länge von etwa 20 Metern wird er später auch für die Gesamtschüler zugänglich sein.

Der Bach werde frei fließen, abgesichert durch flache Böschungen. Auf besorgte Nachfragen hin stellten die Architekten und Planer fest, dass der Bach aber selbst bei einem Jahrhundert-Regen maximal eine Wassertiefe von 40 Zentimeter aufweisen wird. Im Normalfall liege sie bei unter 20 Zentimeter. Also keine Gefahr für die Schüler, wurde betont. Dass diese sich mal schmutzig machen könnten in der Pause, ließe sich nicht vermeiden. Das sei bislang aber auch schon vorgekommen, habe der unterirdisch verlaufene Bach doch das Gelände stellenweise in eine Sumpffläche verwandelt. „Aber die wird jetzt verschwinden“, wies Lehn auf einen aus städtischer Sicht angenehmen Nebeneffekt hin.

Das Außengelände der Grundschule erhält zukünftig unter anderem auch noch eine kleine Arena für Veranstaltungen und eine Ballspielfläche. Und vor den südlichsten Räumen schafft das GMW als i-Tüpfelchen Terrassen am Bach. Einziger Wermutstropfen bei der ganzen Planung, räumte Lehn ein: Es müssen einzelne Bäume gefällt werden, „aber keine großen“. Aus der BV gab es lobende Worte. „Nach allem, was ich gesehen habe, wird das eine tolle Schule“, sagte etwa Bezirksbürgermeisterin Gabriela Ebert (SPD).

Dass die Natur in die Außenfläche der Schulen integriert wird, finden die Bezirksvertreter positiv. Auch Holger Schwaner, der Leiter der Grundschule, freut sich auf das neue Gelände. „Unsere Erwartungen wurden noch übertroffen“, erklärte er nach der Präsentation.