Stadt: Gute Schule 2020 ist im Plan

49,2 Millionen Euro für Schulbau und Digitalisierung stehen zur Verfügung. 2017 wurden 4,6 Millionen Euro der Landesmittel abgerufen.

Foto: Stefan Fries

Das 2016 von der vorigen Landesregierung aufgelegte Programm „Gute Schule 2020“ hat ein Gesamtvolumen von zwei Milliarden Euro, die für die Digitalisierung und Modernisierung der Schulen verwendet werden sollen. 49,29 Millionen Euro kann die Stadt Wuppertal davon für ihren Schulbetrieb abrufen. Dass im Jahr 2017 lediglich Maßnahmen mit einem Volumen von 4,6 Millionen Euro beantragt wurden, ist laut Thomas Lehn, Produktmanager des Gebäudemanagements der Stadt Wuppertal, kein Grund zur Sorge. „Ich bin sehr sicher, dass wir bis zum Auslaufen des Programms alle uns zur Verfügung gestellten Mittel ausgeschöpft haben“, sagt Thomas Lehn und beruhigt damit alle, die sich Sorgen darüber machen, die Stadt werde einen Teil der Fördergelder nicht in Anspruch nehmen.

Von einer historischen Chance hatte Schuldezernent Stefan Kühn gesprochen, als im Herbst 2016 das Programm aufgelegt wurde. Diese Chance will die Stadt Wuppertal nutzen, in dem sie sich auf neun große Projekte konzentriert. Damit das Potenzial beim aktuellen Personalbestand optimal ausgeschöpft werden könne, dürfe sich das GMW nicht mit vielen kleineren Maßnahmen verzetteln, begründete dies GMW-Chef Hans-Uwe Flunkert damals. Laut einer kürzlich vom WDR veröffentlichten Umfrage wird vermutlich nicht in allen Städten so effektiv gearbeitet. Es mangelt an Fachpersonal in den Bauabteilungen, die Städte stehen aufgrund des anhaltenden Booms in der Bauwirtschaft bei der Suche nach ausführenden Baufirmen zunehmend in Konkurrenz mit privatwirtschaftlichen Bauträgern.

Für die Digitalisierung der Schulen werden von 2017 bis 2020 pro Jahr zwei Millionen Euro eingesetzt. Weitere Großprojekte sind die Herrichtung der Grundschule Hainstraße für den Offenen Ganztag sowie die Sanierung und Erweiterung der Grundschule Haselrain für den Offenen Ganztag. An der Matthäusstraße soll eine neue dreizügige Grundschule gebaut werden. Außerdem werden Mittel aus dem Förderprogramm in die Komplettsanierung des Gymnasiums am Kothen und in die Sanierung des Johannes-Rau-Ganztagsgymnasiums fließen. „Da die Arbeiten am Gymnasium Kothen bereits begonnen haben, konnten 2017 dafür schon rund 2,5 Millionen Euro beantragt werden, in diesem Jahr werden es 4,9 Millionen Euro sein“, erklärt Thomas Lehn. 2018 will das GMW insgesamt 8,6 Millionen Euro aus dem Fördertopf schöpfen. In den folgenden Jahren werden für „die dicken Brocken“, den Bau einer Vierfach-Sporthalle für die Gesamtschule Uellendahl-Katernberg an der Nevigeser Straße und den Umbau des Sportplatzes Grundstraße (Kunstrasen, Tartanbahn), weitere Millionen abgerufen. Die Baumaßnahmen, so Thomas Lehn, müssen nicht bis 2020 abgeschlossen sein. „Wir haben nach Ablauf der Vier-Jahres-Frist noch 30 Monate Zeit, um den Verwertungsnachweis zu erbringen“, so Lehn.

Das Programm Gute Schule 2020 ist nicht als Ersatz für die laufende Gebäudeunterhaltung gedacht. Im Gegenteil: „Darüber hinaus werden wir jährlich weitere rund 40 Millionen Euro in die Unterhaltung und Sanierung unserer Schulen investieren. Außerdem bauen wir zahlreiche neue Kitas. Investitionen in Bildung haben bei uns die oberste Priorität“, sagt Schuldezernent Stefan Kühn, der die Stadt voll im Zeitplan sieht.