Kirche in Wuppertal Katholiken feiern ihren Glauben mit farbenfrohen Prozessionen
In Wuppertal sind in den nächsten Wochen mehrere christliche Umzüge zu erleben.
Während die Protestanten ihren Glauben eher zurückhaltend in ihren Kirchen feiern, gehen die Katholiken mit farbenprächtigen Prozessionen nach draußen. Auch in Wuppertal sind in den nächsten Wochen mehrere christliche Umzüge zu erleben.
Den Auftakt macht nach alter Tradition Beyenburg, das an Christi Himmelfahrt (30. Mai) Kirchweih feiert. An Fronleichnam (20. Juni) laden drei Gemeinden zur Prozession ein. In Beyenburg beginnt das Kirchweihfest an Christi Himmelfahrt mit einem feierlichen Hochamt um 9 Uhr in der Klosterkirche, das der Propst von Schwelm hält. Ab 10.15 Uhr zieht die Prozession durch die Straßen. „Da ist das ganze Dorf dabei“, erzählt Bruder Dirk Wasserfuhr, Mönch des katholischen Kreuzherren-Ordens in Beyenburg. Die Schützenbruderschaft tritt in ihren Uniformen auf, die Kolpingfamilie und die Frauengemeinschaft sind dabei, ebenso die Kindergartenkinder. Viele tragen Fahnen mit sich, die schon seit Jahrzehnten diese Umzüge begleiten. „Die Prozession wurde erstmals 1447 erwähnt“, verweist Bruder Dirk auf die Tradition. Das Beyenburger Ereignis zieht Gäste aus der ganzen Gegend an. Die Straßen werden am Tag mit Blumenteppichen geschmückt: Ehrenamtler legen Tannengrün, Gartenblumen und gefärbtes Holzmehl zu christlichen Symbolen.
Glocken werden in bestimmtem Rhythmus geschlagen
Schon am Vorabend sowie ab 5 Uhr morgens wird in Beyenburg gebeiert: Dann wechseln sich junge Christen dabei ab, die Glocken im Kirchturm per Hand in einem bestimmten Rhythmus zu schlagen. Die Prozession geht dann vom Kloster zur Pfarrkirche Steinhaus und anschließend zum Schützenplatz. Dort schließt sich das Kirchweihfest mit Kinderkarussell, Schießbude sowie Essen und Trinken an. Viele Vereine beteiligen sich gerne mit Ständen, um die Vereinskasse aufzufüllen. „Beim Fest sind fast 100 Ehrenamtliche im Einsatz“, lobt Bruder Dirk. Bei gutem Wetter nehmen mehr als 1000 Menschen an der Kirchweih-Prozession teil.
Ähnlich viele Menschen kommen auch zur Fronleichnams-Prozession nach Elberfeld. Sie beginnt dieses Jahr um 10 Uhr mit einer Heiligen Messe in Herz Jesu. Dann laufen die Menschen durch die Nordstadt, am Kapellchen (Krankenhaus St. Josef) vorbei, wo für die Kranken gebetet wird, hinunter zur Kirche St. Laurentius.
„Das Sakrament ist ein Zeichen der Nähe Gottes. Wir tragen es in der Monstranz – also einem Zeigegerät – durch die Straßen als Zeichen dafür, dass wir Jesus Christus folgen“, erklärt Pfarrer Bruno Kurth. „Für die Katholiken bedeutet das sehr viel.“ Die Monstranz wird unter einem Baldachin getragen, davor und dahinter folgen die Messdiener der beteiligten Gemeinden sowie das Oberbarmer Blasorchester. Auch aus Sonnborn und Vohwinkel kommen die Katholiken mit ihren Fahnen nach Elberfeld. In St. Laurentius wird der große Segen ausgesprochen, anschließend klingt das Fest bei Kuchen, Bratwürstchen und Getränken auf dem Laurentiusplatz mit Gesprächen aus.
In der Gemeinde Heilige Ewalde in Cronenberg beginnt die Messe um 10 Uhr am Altenheim in der Straße Am Ehrenmal. Von dort geht es zur Kirche. Bei schlechtem Wetter führt die Fronleichnamsprozession nur um die Kirche herum.
Ein großer Anziehungspunkt ist auch die Fronleichnamsprozession in Barmen. Dort treffen sich die Katholiken um 11 Uhr auf dem Rathausvorplatz. Über die abgesperrte B7 ziehen sie dann zur Kirche St. Laurentius, wo der Segen erteilt wird.