Wuppertaler Polizei-Tagebuch Keine Woche ohne Verkehrsunfälle und Fahrerflucht

Gastbeitrag Polizistin Nele Ernst hat eine Schicht lang den Dienstführer auf der Wache unterstützt.

In der vergangenen Woche war ich neben dem Dienst im Streifenwagen in einer Schicht die Unterstützung unseres sogenannten Wachdienstführers. Das bedeutet, dass die Schicht nur auf der Wache verbracht wird. Neben Anzeigenaufnahmen wegen Sachverhalten wie unter anderem Kennzeichendiebstählen oder auch Körperverletzungsdelikten verteilt man anstehende Einsätze an den Funkwagen und bearbeitet zum Beispiel Abfragen von Personalien oder Kennzeichen, damit die Kollegen auf Streife mit allen für den Einsatz benötigten Informationen versorgt sind. Ich persönlich fahre im Dienst lieber Streife, aber der gelegentliche Dienst auf der Wache bringt Abwechslung und ist in der Regel auch nur selten langweilig.

Insgesamt ist es momentan eher ruhig im Dienst und man hat Zeit, sich eigene Aufgaben – wie zum Beispiel gezielte Verkehrsüberwachungen – in den Schichten zu suchen. Verkehrsunfälle mit Sachschaden mit und ohne anschließender Fahrerflucht blieben auch in der vergangenen Woche nicht aus.

Ansonsten gab es kleinere Einbruchdiebstähle in Kellerräume, Verkehrskontrollen, Ahndungen von verschiedensten Ordnungswidrigkeiten – unter anderem wegen einer katastrophalen Ladungssicherung großer Möbelstücke und defekter Blinker des entsprechenden Transportmittels – und natürlich diverse schriftliche Arbeiten.

Daumen drücken, dass es den Unfallbeteiligten bald besser geht

Doch auch wenn der Großteil der Schicht ruhig verläuft, kann sich aus einer achtstündigen Schicht schnell eine elfstündige entwickeln. So beispielsweise bei einem weiteren Verkehrsunfall mit Personenschaden. Zunächst sah die Situation vor Ort nach einem ganz harmlosen Unfallgeschehen aus. Ein älterer Herr wurde während der Fahrt in seinem Auto plötzlich ohnmächtig, weshalb er mit einem parkenden Transporter kollidierte. Dass die gesundheitliche Verfassung des Fahrers die Ursache für den Unfall war, wurde dabei allerdings erst im Nachhinein deutlich.

Durch die Rettungswagenbesatzung wurde meinem Kollegen und mir mitgeteilt, dass der Mann durch den Unfall keine offensichtlichen Verletzungen erlitten habe. Aufgrund der Spurenlage vor Ort war uns auch relativ schnell klar, dass der Mann mit keiner hohen Geschwindigkeit unterwegs gewesen sein kann. Dafür waren die Beschädigungen beider Fahrzeuge zu gering und selbst die Airbags haben nicht ausgelöst.

Dem Mann schien es also schon bereits vor dem Unfall gesundheitlich nicht gut gegangen zu sein. Dank einer Zeugin, die nach dem Unfall unmittelbar den Notdienst alarmierte, und der Rettungskräfte der Feuerwehr, die zügig vor Ort waren, konnte der Mann schnell versorgt und in ein Krankenhaus verbracht werden. Seine Beifahrerin blieb durch den Unfall glücklicherweise gänzlich unverletzt. Jetzt werden die Daumen gedrückt, dass es auch dem Fahrer ganz bald wieder besser geht und er sich schnell von dem Unfallgeschehen erholt.