Kinder entdecken die Waffen der Tiere im Wuppertaler Zoo

Der Wuppertaler Zoo erklärt Kindern in den Osterferien bei Führungen mit unterschiedlichen Themen die Welt der Tiere.

Wuppertal. Das stattliche Gorillamännchen Vimoto wird von den Weibchen durch den Käfig gejagt. Auf der Flucht schlägt er mit seiner großen Faust donnernd gegen die Käfigscheibe. 14 Kindermünder stehen offen. „Hält das Glas?“, fragen die Schüler der Gemeinschaftsgrundschule Haßlinghausen sichtlich beeindruckt. Rosi Harris kann sie beruhigen. Die Fenster sind doppelverglast, es kann nichts passieren.

Harris ist Honorarkraft beim Zoo und führte am Donnerstag die Schulkinder unter dem Motto „Die Waffen der Tiere“ über das Gelände. Vor Ort können die Schüler beim Osterferienprogramm nicht nur den Zoo entdecken, sondern die Tierwelt unter einem bestimmten Gesichtspunkt kennenlernen. Am Dienstag hatte der Rundgang das Thema „Große Tiere, kleine Tiere“, am Mittwoch „Raubtiere und Co“.

„Ich mache das immer mit großer Freude, denn die Kinder sind interessiert und stellen viele Fragen“, sagt Harris. „Dürfen wir zu den Gibbons reingehen?“, fragt ein Kind. Harris erklärt, dass sich die Affen verteidigen würden. Einen Sack Flöhe zu hüten erscheint einfacher, als mit 14 Grundschulkindern eine Führung zu machen. Es gibt einfach zu viel zu entdecken, und schon ist die Hängebrücke über dem Gibbongehege interessanter als erklärende Sätze über die Drohgebärden der Tiere. „Wie verteidigt sich ein Esel“, fragt Harris vor dem Gehege. Die Antwort kommt wie aus der Pistole geschossen: „Mit den Hufen!“ Auch zu dem harmlosen Storch, der in der Ecke steht, weiß Rosi Harris Martialisches zu erzählen: „Störche oder Schwäne können euch mit einem Flügelschlag die Arme brechen.“

Eigentlich warten aber alle Kinder nur auf den neuen Star des Wuppertaler Zoos: Eisbärmädchen Anori. „Dürfen wir sie mal streicheln?“, ist die erste Frage. Hier kann Rosi Harris Nachhilfe über das Verhalten einer Eisbärmutter geben. Die Kinder haben Glück, Anori zeigt sich und spielt mit Mutter Vilma. Die Halbschwester von Knut wird zwar als etwas dreckig bezeichnet, aber süß finden alle Schüler den Nachwuchs.

Nach einer Stunde endet der Rundgang durch den Zoo. Der achtjährige Noah findet die Führung gut. „Die großen Affen sind schon sehr stark, dass habe ich mir nicht so vorgestellt.“ Auch seine Schulkameradin Sophia nimmt etwas mit von der Tour „Ich hätte nicht gedacht, dass die Tiere so viele Waffen haben.“ Nach dem theoretischen Teil wollen die beiden Schulkinder jetzt aber nur noch eines: Möglichst schnell zur Fütterung der Robben laufen.