Kinderhaus St. Michael:10 Jahre Dezentralisierung

Verschiedene Gebäude, aber eine Gemeinschaft: Vor zehn Jahren begann die Entkernung des Kinderhauses.

In der Gründungszeit diente das Kinderhaus St.Michael als Kinderheim und neue Heimat für Waisen und verlassene Kinder. Von Ordensschwestern geleitet, lernten die Kinder einen Haushalt zu führen und sich einen angemessenen Platz im Leben zu verschaffen.

Mit der Dezentralisierung kommen immer mehr Kinder und Jugendliche in die Wohngruppen des Kinderhauses, deren Unterbringung aufgrund der Probleme mit den Eltern oder Erziehungsberechtigten sinnvoll erscheint. „Alle Kinder haben das Recht, die bestmögliche Ausbildung zu bekommen“, sagt Pfarrer Michael Grütering, der das Kinderhaus St. Michael nun seit über 20 Jahren begleitet. In der Einrichtung will ein Team von Sozialpädagogen Kinder und Jugendliche auf das Leben vorbereiten.

Vor zehn Jahren begann die Dezentralisierung des Kinderhauses an der Uellendahler Straße. Anlässlich dieses Jubiläums veranstalteten Einrichtungsleiter Reiner Massow und Erziehungsleiterin Martina Meyer einen Fachtag, der seinen Schwerpunkt nicht nur auf die Dezentralisierung der Einrichtung lenkte, sondern auch über Eltern- und Familienarbeit informierte. Die Notwendigkeit einer Dezentralisierung des Kinderhauses war anfangs nicht ganz sicher: „In der Planungsphase habe ich überlegt, ob es überhaupt gut ist, die Kinder in verschiedenen Häusern unterzubringen“, sagt Michael Grütering. Zudem müsse auch die Infrastruktur beachtet werden — Schulen, Kindergärten oder Supermärkte müssen gut erreichbar sein.

Als der Landschaftsverband immer mehr zur Dezentralisierung drängte und das Kinderhaus von „einem Wasserrohrbruch nach dem anderen geplagt war, wollten wir die Gelegenheit der Dezentralisierung endlich wahrnehmen.“ Trotz der Entkernung „ist es uns gelungen, die Gemeinschaft des Kinderhauses zu bewahren“, freut sich Michael Grütering.“ Wir haben zwar unterschiedliche Wohnorte, halten aber an Gemeinsamkeiten fest.“