Kitastreik: Eltern fordern Lösungen
Nun haben die Erziehungsberechtigten genug: Sie verlangen von den Parteien „sich endlich wieder zu vertragen“.
Wuppertal. Oberbürgermeister Peter Jung, Verdi und auch der kommunale Arbeitgeberverband bekommen bald Post von Wuppertaler Eltern: „Nun vertragt euch dich wieder. Bitte!“, steht auf dem gelben Zettel, den stellvertretend rund 20 Kinder eines Vohwinkeler Kindergartens unterschrieben haben. Mit vereinzelten Aktionen versuchen sich betroffene Eltern gerade Gehör zu verschaffen, sie sind die Leidtragenden unter dem unbefristeten Kitastreik und sie wollen das nicht mehr mitmachen.
Am Mittwoch demonstrierten rund 30 Eltern und Kinder vor der Kita „Zur Waldkampfbahn 10“ in Vohwinkel für eine baldige Einigung. „Mir tut es seinetwegen leid“, sagt Majdouline Jaladine bei der Demonstration in Vohwinkel. Sie könne sich kaum um ihren Sohn kümmern, da sie ein Neugeborenes rund um die Uhr versorgen muss. Ihrem Sohn ist deswegen oft langweilig. Er will wieder zu seinen Freunden und jedes Mal, wenn sie einkaufen gingen, suche er regelmäßig nach ihnen.
Auf die Tür kleben die Eltern und Kinder Zettel: „Ich bin kein kleiner Hund“, steht darauf und „ich will nicht immer zur Oma gehen.“
Auch Kirstin Heimbächer hat Probleme, sie ist berufstätig und sorgt sich darum, wie lange der Streik noch gehen kann: „Wenn der Streik bis zu den Sommerferien dauert, haben die Vorschulkinder kein Abschlussfest, das ist schlimm, sie können sich nicht verabschieden.“ Auch bräuchten die Kinder Routine.
Einige verstehen die Forderungen auch nicht: „Zehn Prozent mehr, das ist schon utopisch“, sagt eine Mutter. Aber trotzdem sei keiner böse auf die Erzieher. Trotzdem: „So kann es nicht weitergehen.“ „Im Kindergarten würden sie sagen, nun reicht euch die Hände und vertragt euch wieder“, sagt Heimbächer. Deswegen fordern sie auch Oberbürgermeister Peter Jung dazu auf, Einfluss zu nehmen. Denn auch von Seiten der Stadt fühle man sich schlecht informiert.
„Herr Jung kann das nicht entscheiden“, sagt Stadtsprecherin Martina Eckermann. Zwar sei die Stadt im kommunalen Arbeitgeberverband vertreten, aber sie sitze nicht mit am Tisch. Deswegen gehe der Appell immer an beide Parteien, sich zu einigen. Am Freitag geht es weiter: Eltern mit der Erziehern solidarisieren und planen ein treffen ein um 10 Uhr am Rathaus ein.