Klassenlehrer fiebert erstem Schultag entgegen

Jens Maaßen bekommt heute erstmals eine eigene Klasse. Darin erwartet er 25 Schüler.

Foto: Andreas Fischer/dpa

Wuppertal. Am Donnerstag haben in Wuppertal nicht nur knapp 3200 i-Dötzchen, sondern auch der eine oder andere Lehrer einen spannenden Tag: Einer von ihnen ist Jens Maaßen. Der 28 Jahre alte Grundschullehrer wird heute zum ersten Mal eine eigene Klasse bekommen. An der Städtischen Gemeinschaftsgrundschule Distelbeck ist er dann der Klassenlehrer von 25 i-Dötzchen, die heute ihren ersten Schultag haben.

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„Ich bin schon ganz euphorisch, dass ich die Möglichkeit habe, eine eigene Klasse zu übernehmen und die Schüler vier Jahre lang zu begleiten“, sagt Maaßen. Bis gestern hat er letzte Vorbereitungen in seinem Klassenraum getroffen. „Ich habe alles für die Kinder vorbereitet, die Fächer und Garderobenplätze mit Namenbeklebt und die Tischgruppen mit Farben versehen“, erzählt der Grundschullehrer, der zuvor zwei Jahre als sogenannter Springer an verschiedenen Schulen unterrichtet hat.

„Die Kinder sollen sich direkt willkommen fühlen und sich in der Schule zurechtfinden“, sagt Maaßen. Das ist für viele gar nicht so einfach. Die Grundschule liegt in einem sozialen Brennpunkt, 10 der 25 i-Dötzchen sprechen kein Deutsch. „Ich arbeite viel mit Bildern“, sagt der junge Lehrer. Mit der Zeit würden die Kinder die Bilder mit Worten verknüpfen und verinnerlichen.

„Das ist natürlich eine Herausforderung, Kinder zu unterrichten, die kein Deutsch sprechen“, sagt er, aber er habe sich den Beruf ausgesucht. Besondere Erfolgserlebnisse habe er, wenn der Wortschatz größer wird und die Kinder sich trauen zu sprechen. „Gerade in dem Alter lernen die Kinder sehr schnell eine Sprache“, bestätigt Ina Korr-Höck, die Schulleiterin der Grundschule Distelbeck.

Unterstützung bekommt Jens Maaßen von seinen Kolleginnen — außer dem Schulsozialarbeiter und dem Hausmeister hat er keine männlichen Kollegen an der Schule. „Die Zusammenarbeit mit den Kolleginnen klappt sehr gut. Ich habe viele fachliche Ratschläge bekommen“, sagt Maaßen. Aufgeregt ist er aber trotzdem, weil er zum ersten Mal Klassenlehrer ist. „Der erste Schultag ist was ganz besonderes. Der wird in der ganzen Schule zelebriert.“

Die Einschulung beginnt um 10 Uhr mit einem Gottesdienst, anschließend wird ein Theaterstück für die i-Dötzchen und ihre Eltern in der Turnhalle aufgeführt. Dann gehen die Schüler zum ersten Mal mit ihrem neuen Lehrer in ihre Klasse. „Da wird eine spielerische Form von Unterricht stattfinden“, berichtet Maaßen. Und noch etwas kann er schon verraten: es wird auch schon eine Hausaufgabe geben. „Damit sich die Kinder direkt daran gewöhnen.“