Kleine Tänzer ganz groß: 19 Grundschulen auf den Beinen

Mehrere hundert Kinder von 19 Grundschulen brachten beim Tanzfest die Bayerhalle zum Beben.

Sonnborn. Seit Wochen haben sie für diesen Tag geübt — stundenlang und mit viel Ausdauer. Am gestrigen Mittwoch war es dann endlich so weit: Zum elften Tanzfest in der Bayerhalle an der Rutenbeck konnten Kinder von 19 Grundschulen aus ganz Wuppertal zeigen, was sie gelernt hatten — und taten dies auch mit fulminanten Auftritten vor jubelndem Publikum.

In großen und kleinen Gruppen traten sie vor mehr als 500 Kindern, Eltern und Lehrern auf — unter ihnen auch die zehnjährigen Mädchen Alina, Khadidja und Berivan von der Grundschule Marienstraße. Seit drei Monaten haben sie gemeinsam an ihrem Tanz zum Lied „Glow“ gearbeitet. „Wir haben uns die Schritte und all das selber ausgedacht. Frau Oppermann, unsere Lehrerin, hat die Musik ausgesucht, aber sonst haben wir das fast alleine gemacht“, erzählten sie stolz. Dass sie furchtbar aufgeregt waren, merkte man ihnen bei ihrem professionellen Auftritt zu dritt aber gar nicht an.

Überhaupt bestand das ganze Programm aus beeindruckenden Darbietungen: Die Tanzgruppe der Grundschule Friedhofstraße hatte sich einen Tanz ausgedacht, in dem die Geschichte von der Entstehung des Regenbogens erzählt wird. Mit Klassikern wie „Hier kommt die Maus“ oder einem Stuhltanz im Piratenoutfit zum Lied „We don’t need no education“ zeigten andere, dass sie mehr können als nur im Gleichschritt tanzen: Mit Kreistänzen, Elementen aus Turn- und rhythmischer Sportgymnastik, sowie Breakdance und Hiphop legten sie komplizierte Choreographien hin.

Aber nicht nur zum Zuschauen waren alle Kinder eingeladen — viele Tänze hatten sich die jungen Nachwuchstänzer mit ihren Lehrerinnen so ausgedacht, dass alle mittanzen konnten. Bei kaum einem Lied bedurfte es dazu einer Aufforderung — spätestens als das Lied „Gangnam Style“ des südkoreanischen Rappers Psy stilecht von den Jungen der Grundschule Germanenstraße aufgeführt wurde, hielt es keines der Kinder und nur wenige Erwachsene auf ihren Bänken. Gemeinsam strömten sie auf die Tanzfläche und machten mit.

Dass das vom Stadtsportamt organisierte Tanzfest nicht nur für die Kinder ein Spaß war, bewiesen die freudigen Lehrerstimmen im Publikum. Birgit Stopka-Nissen von der Grundschule Opphofer Straße war schon das achte oder neunte Mal dabei — wenn nun auch mit etwas Wehmut, weil es ihr letztes Tanzfest vor der Pensionierung war: „Für die Kinder ist es toll, zu zeigen, was sie können — und wir können damit unseren Unterricht erweitern. Tanzen hilft der Verständigung und Sprachförderung, vor allem in den oft sehr internationalen Grundschulklassen.“

Als am Ende des Tanzfestes Moderatorin und Lehrerin Marion Edler-Köller allen Beteiligten für das Engagement und ihre viele Arbeit dankte, war der Applaus zu Recht tosend. Kein Zweifel: Man kann schon auf die kreativen Ideen beim nächsten Tanzfest gespannt sein.