Zwei Krankenhäuser betroffen Knapp 70 Infektionen mit dem Norovirus in Wuppertal

Wuppertal · Der hoch ansteckende Norovirus grassiert derzeit in Wuppertal - unter anderem in zwei Krankenhäusern. Teilweise werden Stationen geschlossen.

Um die Ausbreitung der Infektionen zu vermeiden, sind Hygienemaßnahmen wie das Desinfizieren der Hände besonders wichtig.

Foto: dpa/Patrick Pleul

In Wuppertal grassiert derzeit unter anderem in öffentlichen Gesundheitseinrichtungen der hochansteckende Norovirus, der zu einer Magen-Darm-Erkrankung mit Durchfall und Erbrechen führen kann. Betroffen waren oder sind unter anderem das Petrus-Krankenhaus und die Psychiatrische Klinik der Evangelischen Stiftung Tannenhof an der Sanderstraße. Stationen wurden oder werden dort teilweise gesperrt, neue Patienten nicht aufgenommen.

In der Zeit zwischen Oktober und März gebe es traditionell eine Häufung von Infektionen mit dem Norovirus, sagt der Abteilungsleiter Infektions- und Umwelthygiene beim städtischen Gesundheitsamt, Matthias Buntrock-Schweer. So habe es bis Mitte November etwa 65 Meldungen wegen Noroviren gegeben. Das seien so viele wie im gesamten Januar dieses Jahres und deutlich mehr als im November 2018, als 23 Meldungen beim Gesundheitsamt registriert wurden, erklärt Buntrock-Schweer.

Die Erreger des Norovirus sind hoch ansteckend, betroffene Patienten können bis zu 48 Stunden nach Abklingen der Symptome die Erreger noch verbreiten. Deshalb kommt es häufig zu größeren Ausbrüchen von Brechdurchfällen in Gemeinschaftseinrichtungen wie Kindergärten, Schulen, Altenheimen oder Krankenhäusern. Aufgrund der hohen Infektionsgefahr sei es schwierig, der Erkrankung „Herr zu werden“, betont Buntrock-Schweer. Um ein Ausbreiten der Infektionen zu verhindern, müssten die Einrichtungen besondere Hygienemaßnahmen einleiten.

Das ist etwa in der Reha-Klinik des Petrus-Krankenhauses geschehen. Dort sind nach Angaben des Krankenhauses 25 Patienten am Norovirus erkrankt. Auf den drei betroffenen Stationen werden derzeit keine neuen Patienten aufgenommen, Besuche der Angehörigen der dort bereits untergebrachten Patienten sollten „so gering wie möglich gehalten werden“, heißt es. Kinder dürfen nicht mitkommen.

Die Zimmer der erkrankten Patienten wurden zu „Isolierzimmern“ gemacht und entsprechend gekennzeichnet. Alle Besucher müssen sich vor und nach Betreten der betroffenen Zimmer die Hände gründlich desinfizieren, zudem muss jeder Schutzkleidung tragen, erklärt die Sprecherin weiter. Notwendige Therapien werden auf den Zimmern der erkrankten Patienten durchgeführt.

Für eine Woche war auch die Psychiatrische Klinik der Evangelischen Stiftung Tannenhof von Erkrankungen mit dem Norovirus betroffen. Dort waren jeweils sieben Patienten und sieben Mitarbeiterinnen auf der Gerontopsychiatrischen Pflegestation erkrankt, wie der Leitende Arzt Olaf Bick erklärt. Durch die eingeleiteten Hygienemaßnahmen konnte die Norovirus-Infektion auf die Station begrenzt werden.

Wegen der Erkrankungswelle wurden zwei Patienten vorzeitig entlassen. Während der Isolierwoche waren 16 Patienten auf der Station untergebracht, bis zu 24 Personen können dort stationär behandelt werden. Am Freitag wurden die Isoliermaßnahmen aufgehoben, die Station kann nun wieder neue Patienten aufnehmen.

In den Krankenhäusern St. Josef, Bethesda und Helios gibt es den Angaben zufolge aktuell keine Fälle von Noroviren-Infektionen.