Fußball-Regionalliga WSV nimmt glücklichen Punkt mit

Wuppertal · Trotz 60-minütiger Überzahl ist das 2:2 für die Wuppertaler in Lotte am Ende gefährdet.

Lukas Knechtel steht nach einer Ecke hoch in der Luft und erzielt das zwischenzeitliche 1:1. Es folgte die beste Phase des WSV, leider nur kurz.

Foto: Kurt Keil

Vor einer Woche unterlag der Wuppertaler SV nach einer kämpferischen Top-Leistung gegen Rot-Weiss Essen durch ein Last-Minute-Gegentor mit 1:2. Dieses Schicksal blieb dem abstiegsbedrohten Regionalligisten am Samstag beim Auswärtsspiel in Lotte erspart, auch wenn die Wuppertaler die starke Leistung nicht wiederholen konnten. Trotz 60-minütigen Überzahlspiels nach einer Roten Karte gegen Lottes Filip Lisnic, der Nick Osygus schwer verletzte (siehe nebenstehenden Bericht) gerieten die Gäste gegen den Drittliga-Absteiger zweimal in Rückstand und mussten in den letzten Minuten mehrere brenzlige Situationen überstehen, um ein 2:2 über die erneut üppige Nachspielzeit zu retten.

„Am Ende müssen wir froh sein über den Punkt“, sagte Trainer Alexander Voigt nach aufregenden 95 Minuten. Seine Serie von zuvor zwölf Spielen ohne Sieg konnte der WSV zwar nicht beenden, rückt aber weiter auf dem ersten Abstiegsplatz liegend bis auf einen Punkt an den Tabellen-14. Haltern heran, der bei Schlusslicht Bergisch Gladbach mit 1:3 verlor. Gegen Haltern bestreitet der WSV am 14. Dezember im Stadion am Zoo, wenn die Witterung es zulässt, noch sein letztes Spiel des Jahres, und hat dann eventuell die Möglichkeit, die Abstiegsränge zu verlassen. „Unsere beiden Heimspiele gegen Haltern und in zwei Wochen gegen Düsseldorfs U 23 müssen wir gewinnen“, sagt Sportdirektor Karsten Hutwelker.

Wie die 160 mitgereisten Fans, fragte er sich, warum die Mannschaft, die starke kämpferische Leistung gegen Essen in Lotte nicht wiederholen konnte. „Die Reaktion auf die beiden Gegentore hat mir gefallen, aber ich habe sehr gemischte Gefühle. So haben wir es in der gesamten zweiten Halbzeit nicht geschafft, zu zeigen, dass wir in Überzahl sind“, sagte Hutwelker, dem die Entwicklung bei dem einen oder anderen Spieler fehlt, der als potenzieller Leistungsträger galt. Namentlich sprach er Semir Saric, Beyhan Ametov und Nedim Pepic an, die ihre Fähigkeiten zu selten zeigten. Immerhin waren Saric und Ametov mit guten Aktionen an den beiden Ausgleichstreffern beteiligt.

Nach einer Ecke war Lotte gleich nach der Pause durch den Ex-Essener Kevin Freiberger in Führung gegangen. Ebenfalls nach einer Ecke köpfte der erneut starke Lukas Knechtel nach 65 Minuten zum Ausgleich ein. Schon der vierte Treffer des dynamischen Außenstürmers, der seine Rolle als Linksverteidiger sehr offensiv interpretiert. Es folgte die stärkste Phase des WSV, der mit dem jungen Mittelstürmer Mike Osenberg für den gelb-rot-gefährdeten Kevin Pytlik mehr Druck machte. Bei der besten Chance zur Führung rutsche Osenberg der Ball über den Fuß. Auf der Gegenseite rutschte Kapitän Tjorben Uphoff bei einem Klärungsversuch im Strafraum weg und ermöglichte Freiberger seinen zweiten Treffer. Doch danach war dem WSV das Glück mal hold. Auf Flanke von Ametov köpfte Gianluca Marzullo klasse zum 2:2 ein (sein achtes Saisontor), und in den letzten Minuten vergaben die Lotter mehrere hochkarätige Chancen.

Zwei Wochen bleiben nun Zeit, sich auf die Partie gegen Düsseldorf vorzubereiten. Um im Rhythmus zu bleiben, ist für Freitag ein Freundschaftsspiel gegen Oberliga-Spitzenreiter SV Straelen abgemacht, das voraussichtlich um 19 Uhr am Gelben Sprung stattfindet.

(gh)