Verkehr Knöllchen am Ölberg lösen Ärger bei Autofahrern aus
Ölberg. · Bis zuletzt hatte die Stadt das Parken auf dem Gehweg geduldet. Jetzt gab es mehrere Knöllchen. Das stößt bei Anwohnern auf Unverständnis.
In der Diskussion um zugeparkte Bürgersteige auf dem Ölberg und anderen beliebten Wohnquartieren hat sich jetzt die Fraktion der Autofahrer zu Wort gemeldet und „nicht nachvollziehbare Knöllchenaktionen“ durch das Ordnungsamt der Stadt Wuppertal kritisiert. Laut einem Anwohner der Brunnenstraße, der namentlich nicht genannt werden möchte, wurden Anfang vergangener Woche in einer quasi konzertierten Aktion schätzungsweise 12 bis 15 Strafzettel verteilt, weil die Autofahrer ihre Fahrzeuge auf Gehwegen abgestellt hatten. Sein Fahrzeug sei sogar zweimal an einem Tag von einer Politesse überprüft worden, berichtete der Autofahrer.
Für das Vorgehen der Stadt hat der Mann, der nach eigenen Angaben seit elf Jahren an der Brunnenstraße lebt, kein Verständnis, auch andere Anwohner seien verärgert. Er habe „immer so geparkt“ – eben, weil die Brunnenstraße so eng sei und „weder Feuerwehr noch Müllabfuhr“ durchkomme, wenn die Autos vorschriftsmäßig an beiden Seiten der Straße stünden. Das Parken auf den Bürgersteigen sei „jahrelang vom Ordnungsamt und der Polizei so akzeptiert und toleriert“ worden.
In einem Schreiben an den Ordnungsdienst macht der Mann nun seinem Ärger Luft. Er habe den Eindruck, dass es bei der Aktion des Ordnungsamtes weniger um die Behinderung durch parkende Fahrzeuge für Fußgänger gegangen sei, als vielmehr darum, die „Staatskassen“ zu füllen.
Bei der Stadtverwaltung hat man kein Verständnis für die Kritik und sieht sich auf der Seite des Rechts. Das Parken auf Bürgersteigen sei laut Straßenverkehrsordnung nun einmal grundsätzlich verboten, sagte Stadtsprecherin Ulrike Schmidt-Keßler. Man kontrolliere die Parksituation in regelmäßigen Abständen am Ölberg, eine verstärkte Kontrollaktivität verfolge man dort derzeit aber nicht. Wenn ein Autofahrer für das Parken auf dem Bürgersteig bislang nicht belangt wurde, so habe er eben „Glück gehabt“.
Kritische Stimmen von Fußgängern wurden zuletzt lauter
Allerdings hatten in den vergangenen Wochen Fußgänger und Radfahrer immer lauter die zugeparkten Bürgersteige zum Beispiel auf dem Ölberg kritisiert und ein härteres Durchgreifen des Ordnungsamtes gefordert. Schmidt-Keßler räumte ein, dass die Parksituation in diesen beliebten Quartieren „problematisch“ sei, weil der Parkraum begrenzt und die Nachfrage sehr hoch sei.
Natürlich könnten die Anwohner einen Bewohnerparkausweis beantragen. Ein solcher Ausweis bedeute allerdings lediglich eine Parkerleichterung und sei kein Anspruch auf einen Stellplatz. Die Einrichtung einer Bewohnerparkzone sei überdies ein „arbeits- und zeitaufwendiges Verfahren“, hieß es. Um es in die Wege zu leiten, müsse der Bedarf in Form einer Unterschriftenliste nachgewiesen werden.