Knöllchen-Flut am „neuen“ Islandufer

Viele Fahrer nutzen die verbotenen Nischen in Höhe der Sparkasse und müssen zahlen. Im vergangenen Jahr gab es dort bereits 570 Verwarnungen.

Wuppertal. Mit dem Umbau des Islandufers ging in Höhe der Sparkasse eine Halteverbotszone einher, die es offenbar in sich hat: Viele Autofahrer nutzen nach wie vor die Nischen am Straßenrand, um ihre Wagen abzustellen - und fangen sich postwendend ein Knöllchen ein. Im vergangenen Jahr liefen laut Stadt 570 Verwarnungen zu jeweils 15 Euro am Islandufer auf. Das Hinweisschild auf das Halteverbot steht von den Nischen aus gesehen weit weg.

Viele Autofahrer sind über die Knöllchen-Flut am neuen Islandufer sauer, zahlreiche Leser haben sich erbost bei der WZ gemeldet. Kritik an der Ausweisung der Verbotszone in der Einbahnstraße weist die Stadt allerdings zurück: Die Beschilderung - sie steht etwa in Höhe des Cafés Island - habe zum einen stadtplanerische Gründe, sagt Stadt-Sprecherin Martina Eckermann.

Man habe vermeiden wollen, das jetzt schicke Ufer mit Boulevard-Charakter per Schildergalerie "wieder zu verunzieren." Hinzu komme, dass eine wiederholte Beschilderung "innerhalb einer solchen Zone laut Straßenverkehrsordnung unzulässig und kontraproduktiv" wäre. Und: "Die zulässigen Parkstreifen sind eindeutig ausgewiesen."

Dass ein Fahrer die Schilder nach nur wenigen Metern vergesse und sich dann "in die mit hohen Bordsteinen versehenen Bürgersteig-Nischen stellt", sei eher einer "Das-passt-schon-Mentalität" zuzuschreiben und deute darauf hin, dass manche Fahrer das Knöllchen-Risiko auch dort bewusst in Kauf nähmen.

Die Zahl der Knöllchen erscheine zwar hoch, liege aber für einen Innenstadtbereich wie diesen "absolut im normalen Rahmen" und sei zum Beispiel vergleichbar mit einer Park-Automaten-Fläche. Martina Eckermann: "Keinesfalls gibt es am Islandufer mehr Verwarnungen als normal." Man habe es mit der üblichen Falschparkerquote zu tun - und das auch hier aus den unterschiedlichsten Motiven.