Meinung Kommentar: Wuppertaler Einzelhandel ist Gemeinschaftsaufgabe

Wuppertal · Wuppertal ist als Oberzentrum ein Ritter von der traurigen Gestalt, zumindest, was seine Einzelhandelsstatistik angeht. Wenn jedes Jahr fast 350 Millionen Euro Kaufkraft in umliegende Städte abfließt, dann sagt das schon einiges.

Foto: Schwartz, Anna (as)

Das wiegt umso schwerer, als es der Handel in der Stadt dank der komplizierten Sozialstruktur Wuppertals ohnehin schwerer hat als beispielsweise in Düsseldorf, Köln oder selbst in Dortmund und Essen. Das ist eine Herausforderung.

Die Antwort darauf kann auf Seiten des Einzelhandels nur mehr Qualität durch bessere Dienstleistung sein. Die Stadt muss sich dringend und viel schneller um die Aufenthaltsqualität in den Einkaufsstraßen bemühen. Und wenn dann noch die Gewerkschaft Verdi aufhört, Beton anzumischen, um jeden verkaufsoffenen Sonntag altbacken aus Prinzip zu verhindern, ganz egal, wie er begründet wird, dann hat Wuppertal, hat der hiesige Einzelhändler und haben jene Bürger eine Chance, die immer noch gern einkaufen, die es vorziehen, mit Menschen an Ladentheken zu sprechen und nicht mit Computerstimmen in digitalen Konsumtempeln.

Funktionierende Städte sind eine Gemeinschaftsaufgabe. Sie leben davon, dass Menschen sich begegnen können. Und der Einzelhandel ist dafür immer noch eine sehr geeignete Plattform. Er braucht Hilfe, damit er sich selbst helfen kann. In Wuppertal hat das leider noch nicht jeder verstanden.