Konjunktur: Wuppertal ist bergisches Schlusslicht
IHK-Umfrage: Die Stadt Wuppertal schneidet schlecht ab. Die Entwicklung ist in Solingen und Remscheid wie auch in NRW besser.
Wuppertal. Das Konjunkturhoch im Bergischen hält an - aber Wuppertal schwächelt. Zum wiederholten Mal koppelt sich die Wuppertaler Entwicklung damit von der in den Nachbarstädten Remscheid und Solingen ab.
Deutlich wird das zum Beispiel an den so genannten Indexwerten, also der Differenz der positiven und negativen Antworten. Da landet Solingen bei einem Wert von plus 59, Remscheid bringt es auf plus 50, Wuppertal hinkt mit plus 14 deutlich hinterher. Der IHK-Hauptgeschäftsführer Michael Wenge hebt jedoch hervor, dass es sich immer noch um ein Plus handelt.
Der in der IHK-Konjunkturumfrage offenbarte Abwärtstrend in Wuppertal gilt jedoch nicht ausschließlich für die aktuelle Geschäftslage. Auch was die künftige Entwicklung angeht, den Umsatz, das Betriebsergebnis, die Investitionstätigkeit sowie die Beschäftigung und die Ausbildung landet Wuppertal im Städtedreieck auf dem letzten Platz. Wuppertal stellt im Bergischen derzeit sicher nicht der Arbeitsplatzträger dar, sagt Wenge.
Auch bei den Industrieumsätzen steht Wuppertal vergleichsweise schlecht da. Ein Minus von 3,7 Prozent steht da neben einem Plus von 8,2 (Remscheid) beziehungsweise 11,8 (Solingen) Prozent bei den bergischen Nachbarn. Auch der Vergleich mit NRW (plus 8,7 Prozent) hellt die Lage nicht auf.
24 Prozent der Wuppertaler Industriebetriebe halten die aktuelle Geschäftslage für schlecht, bei der vorhergegangenen Konjunkturumfrage waren das nur acht Prozent.
Immerhin: Insgesamt wird die bergische Wirtschaft aller Voraussicht nach in diesem Jahr mehr investieren und in moderatem Umfang auch Arbeitsplätze schaffen. Quer durch das Bergische berichtet die Hälfte der Industrieunternehmen von gestiegenen Umsätzen, bei Exporten sind es sogar 70 Prozent.
Ausbildung: Die IHK geht davon aus, dass die Zahl der Ausbildungsplätze auch in diesem Jahr wieder zunehmen wird. Ziel ist es, das Plus von etwa acht Prozent zu wiederholen. Im Jahr davor gab es sogar eine Zunahme von zehn Prozent.
Umweltzone: Vehement wehrt sich die IHK gegen die Einrichtung von Umweltzonen. Der Nutzen stehe in keinem Verhältnis zum Aufwand. Zudem falle der Begriff Umweltschutz als Investitionsmotiv mittlerweile bereits doppelt so häufig wie in früheren Umfragen. Ökonomische Gesichtspunkte hätten im Luftreinhalteplan ferner das Attribut "unbeachtlich".