Konkurrenz und B7-Sperrung: Händler in Barmen sind besorgt
Bezirksverein Barmen Mitte kritisiert maßlose Gewerbeansiedlung und Sperrung B 7.
Barmen. Große Sorgen um die Zukunft des Einzelhandelsstandorts Wuppertal haben die Mitglieder des Bürger- und Bezirksvereins Barmen-Mitte sowie die Barmer Einzelhändler. Im Wuppertal Brauhaus diskutierten sie am Donnerstag über die Frage: „Einzelhandelsstandort Wuppertal: Was bringen Flächenerweiterungen bei stagnierender Kaufkraft? Und außerdem richteten sie den Blick auf die geplante Sperrung der B 7, die auch den Händlern in Barmen große Kopfschmerzen bereitet
Zu Beginn des „Barmer Mittagsgesprächs“ im Brauhaus betonte Henrich Fabis, Vorsitzender des Bürger- und Bezirksvereins Barmen-Mitte, dass die Barmer keineswegs mit Schadenfreude nach Elberfeld schauen würden. „Wir spekulieren nicht darauf, dass Elberfeld als Standort lahmgelegt wird und wir davon profitieren. Das Schlimmste ist doch, dass die Menschen bei einer Sperrung der B 7 jahrelang vor einem Besuch Wuppertals abgeschreckt würden“, sagte Fabis, der sich dagegen verwehrte, Barmen und Elberfeld gegeneinander auszuspielen.
„Es ist die beste Lösung zu suchen. Die beste Lösung ist, auf die Sperrung der B 7 zu verzichten, solange man nicht plausibel nachweisen kann, dass die Offenhaltung der B 7 die schlechtere Lösung ist“, sagte Eike Dalchow. Sein Referat über die Perspektiven des Einzelhandelstandorts Wuppertal brachte er in einem Satz auf den Punkt: „Die geplanten Flächenerweiterungen bringen gar nichts“.
134.000 Quadratmeter an zusätzlicher Verkaufsfläche, der Bestand in Wuppertal liege bei 486.000 Quadratmetern, seien im Rahmen von Projekten wie der Erweiterung der City-Arkaden, Ikea, am Döppersberg, auf Lichtscheid oder auf der Kaisermeile in der Planung. Dieser Steigerung der Verkaufsflächen stehe keine entsprechendes Wachstum gegenüber. Die Kaufkraft der Wuppertaler sei rückläufig. Der Umsatz in Wuppertal stagniere. 1,91 Milliarden Euro waren es 2012, 1,88 Milliarden Euro im Jahr 2005. Dalchow erwartet daher einen harten Verdrängungswettkampf und die Gefahr für gewachsene Strukturen.